Kreis Lippe. Nanu, was ist denn da los? Mit leuchtenden Mahnmalen hat die Veranstaltungsbranche am Montagabend auf ihre Lage in der Corona-Krise aufmerksam gemacht. Dafür wurden in zahlreichen Städten Bauwerke in rotes Licht getaucht.
In Detmold schmückte sich unter anderem das Landestheater Detmold in Kooperation mit den Vogelsänger Studios aus Lage mit dem roten Scheinwerferlicht. Auch das Sommertheater und der Hermann leuchteten. In Lage war es das Technikum, in Lemgo und Helpup die Kirchtürme, in Bad Salzuflen und Blomberg die Rathäuser. Darüber hinaus erstrahlte das Salzuler Messezentrum sowie die Glashaus-Diskothek. Insgesamt beteiligten sich in Lippe 17 Unternehmen und Institutionen an der Aktion. Mit den Illuminationen soll auf die durch die Coronakrise prekäre Situation in der Kultur- und Veranstaltungsbranche aufmerksam gemacht werden.

"Die Veranstaltungswirtschaft steht auf der Roten Liste der akut vom Aussterben bedrohten Branchen", hieß es zur Begründung von den Veranstaltern. Deutschlandweit sollten zahlreiche Gebäude angestrahlt werden, in Berlin etwa das Brandenburger Tor.
Auf der Internetseite der Veranstalter waren am Abend zu Beginn der Aktion bundesweit und im angrenzenden Ausland rund 8900 Gebäude verzeichnet, die angestrahlt werden sollten. Knapp 8200 Firmen hatten sich angemeldet. Beteiligen wollten sich unter anderem Betreiber von Eventlocations, Hallen, Kinos und Kleinkunst-Theatern sowie Technikausstatter, Messebauer, Zeltverleiher oder Tagungshotels.

Wegen der behördlichen Auflagen im Zuge der Corona-Krise sei einem riesigen Wirtschaftszweig praktisch über Nacht die Arbeitsgrundlage entzogen worden, hatten die Organisatoren rund um den Essener Eventlocation-Betreiber Tom Koperek im Vorfeld berichtet. Seit Mitte März mache die Veranstaltungswirtschaft quasi keinen Umsatz mehr.
Dagegen setzten die Betroffenen "ein leuchtendes Mahnmal und einen flammenden Appell der Veranstaltungswirtschaft zur Rettung unserer Branche", statt der existierenden Kredit-Programme sei "echte Hilfe" benötigt. Dazu solle ein "Branchendialog mit der Politik" dienen, um gemeinsam einen Weg aus der Krise zu finden.
Mit Material von dpa