Gewitter über Lippe: Feuerwehr rückt 97 Mal aus

Kreis Lippe. Schwere Gewitter sind in der Nacht zu Freitag und am Freitagnachmittag über Lippe hinweggezogen. Vor allem in Detmold gab es für die Feuerwehr viel zu tun. Dort zählte sie bis Freitagabend 71 der insgesamt 97 Einsätze. Weitere neun gab es in Lage, sechs in Bad Salzuflen, fünf in Leopoldshöhe. Der Rest verteilte sich auf die umliegenden Kommunen.

Es ging vor allem darum, umgestürzte Bäume zu beseitigen und Keller auszupumpen, resümierte die Leitstelle der Feuerwehr. Auch noch am späten Freitagnachmittag habe es Anfragen mit der Bitte um Hilfe gegeben – Unwetterschäden beschäftigten die Einsatzkräfte vor allem zwischen 17 und 19 Uhr. Zuweilen sei der Wasserspiegel im Keller jedoch zu niedrig gewesen. &bdquo;Wir helfen immer gerne, aber wenn das Wasser zwei Zentimeter hoch steht, können wir mit unseren Pumpen nichts ausrichten“, hieß es von der Leitstelle.

Baum stürzt in Höhe Wortmann auf Oberleitung Die Bahnstrecke Detmold–Lage musste bis in den späten Freitagnachmittag gesperrt werden. Ein Baum war in Höhe der Firma Wortmann auf die Oberleitung gestürzt. Die Feuerwehr Detmold war mit etwa 120 Einsatzkräften im Einsatz.

In Lage-Hörste waren am Freitagmorgen zehn Feuerwehrleute im Einsatz: Zwei Buchen waren umgekippt und versperrten die Zufahrt zur Waldgaststätte Bienenschmidt. Weil die Bäume auch auf der gegenüberliegenden Straßenseite einen Baum schwer beschädigt hatten, setzte die Feuerwehr zunächst die Drehleiter ein und entfernte Äste in der Höhe. Die Buchen waren aus dem Boden gerissen worden. Ihre riesigen Wurzeln ragten senkrecht in die Luft. An der Südworthstraße waren im Vorfeld zahlreiche abgestorbene Bäume gefällt worden. Dadurch hatten die Buchen weniger Windschutz. &bdquo;Wenn sie dann auch noch voll belaubt sind, der Boden aufgeweicht ist und es so stürmt, kann so etwas passieren“, hieß es von der Wehr. Die Räumung dauerte gut anderthalb Stunden. Der städtische Bauhof war ebenfalls im Einsatz.

Dass es bei dem Gewitter eine Stunde nach Mitternacht über den Dächern Detmolds außergewöhnlich hell war, lag nach Auskunft des Detmolder Gewitterexperten und Naturfilmers Robin Jähne an &bdquo;Wolkenblitzen“. Das Unwetter, das aus mehreren Einzelgewittern bestand, sei nicht wie sonst von West nach Ost gezogen, sondern sei &bdquo;ähnlich wie Fettaugen auf einer Brühe“ hin- und hergewabert.

Dazu kamen wenig Wind in der Höhe und die hohe Luftfeuchtigkeit. &bdquo;Die Wolken reflektieren das Licht der Blitze, und das erhellt den Himmel zusätzlich.“ Erdblitze seien seltener gewesen. Erst als Starkregen einsetzte, wurde es dunkler, weil der Regen das Blitzspektakel sozusagen abschattete.

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