Schilder sollen Motorradfahrer sensibilisieren

Kreis Lippe. Mit seiner hügeligen Landschaft ist gerade der lippische Norden ein beliebtes Ausflugsziel für Motorradfahrer. Gerade in den warmen Sommermonaten aber beschweren sich immer wieder Anwohner über Lärm, der von teils hunderten motorisierten Zweirädern pro Tag ausgeht. Besonders betroffen und immer wieder Thema in der Politik ist die Gegend rund um den Köterberg bei Lügde.

Während sich die meisten an die vorgeschriebene Geschwindigkeit halten und Rücksicht nehmen, gibt es auch solche, die ihre teils getunten Maschinen absichtlich aufheulen lassen. Um alle Motorradfahrer zu sensibilisieren, wurden an den Strecken zum Köterberg bereits Schilder mit einer entsprechenden Kampagne aufgestellt. Die CDU-Kreistagsfraktion hat am Mittwoch in der Sitzung des Ausschusses für Ordnung, Verkehr und Infrastruktur den Antrag gestellt, über den Erfolg der Kampagne informiert zu werden.

Geladen war dazu eigentlich Heiner Thöne aus dem Vertrieb der RTB GmbH aus Bad Lippspringe, die seinerzeit für die Realisierung der Kampagne zuständig war. Da dieser aber kurzfristig verhindert war, übernahm Rainer Huneke, Eigenbetriebsleiter Straßen beim Kreis die Vorstellung der Ergebnisse. Und die geben Anlass zur Hoffnung.

Motorradfahrer auf Anwohnerbeschwerden aufmerksam machen Idee seinerzeit war die Abbildung von Kindern aus dem Ort, die auf Schilder gedruckt werden. &bdquo;Die Ansprache auf emotionaler Ebene, an die Situation angepasste Motive und vor allem das Kindchen-Schema haben ihren Teil dazu beigetragen, zumindest einen Teil der Motorradfahrer auf die Beschwerden der Anwohner aufmerksam zu machen“, sagt Rainer Huneke. Und die Belastung durch Lärm sei nicht zu unterschätzen. Bei Erwachsenen könne sie beispielsweise zu Herz-Kreislauf-Problemen, bei Kindern zu Konzentrationsschwierigkeiten führen.

Gleichzeitig seien am Köterberg Analog-Displays zur Geschwindigkeitsmessung und ein Spiegel installiert worden. Bereits 2004 habe RTB derartige Displays in Berlin aufgestellt und damit gute Erfolge erzielt. &bdquo;Sicherlich gibt es auch diejenigen, die testen, ab wann ihre Geschwindigkeit nicht mehr messbar ist“, gibt Rainer Huneke zu bedenken. Im Großen und Ganzen sei die Kampagne aber erfolgreich gewesen und daher auch in anderen Kommunen denkbar.

Die RTB plane weiterhin ein Pilotprojekt, das auf die Erfassung von Geschwindigkeit, Fahrzeugtyp und Lautstärke durch Geräte setzt, die in Leitpfosten verbaut werden. Künftig soll es so möglich sein, die erfassten Daten an die Analog-Displays zu senden, sie dem Fahrer so direkt vorzuhalten und per auswertbarer SIM-Karte auch Langzeitergebnisse zu erfassen. Vorgesehen dafür sei, vermutlich schon im kommenden Jahr, die Strecke zwischen Heidelbeck und Silixen.

Das Projekt soll im Wirtschaftsplan 2021 Berücksichtigung finden, allerdings bedarf es dafür zunächst einer genaueren Darstellung durch die RTB. Der Antrag der CDU, weitere Maßnahmen zu ergreifen, wird daher zunächst zurückgestellt.

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