Lippe schrammt dicht an der 50-er Marke entlang

Kreis Lippe . Die Verwirrung ist groß, die Telefondrähte glühen: Was passiert, wenn der Kreis Lippe Risikogebiet ist, weil hier mehr als 50 Infizierte auf 100.000 Einwohner kommen? Mit einem Wert von 49,2 war Lippe am Freitag haarscharf an der Grenze, und das warf und wirft viele Fragen auf. &bdquo;Darum schalten wir ausnahmsweise wieder auch am Samstag unsere Hotline", sagte Kreispressesprecher Steffen Adams.

Einschränkungen treten erst am Sonntag in Kraft Fakt ist: Selbst wenn der Kreis Lippe beispielsweise in der Nacht zu Samstag die 50-er Marke gerissen hätte, müsste der Kreis erst einmal per Allgemeinverfügung feststellen, dass genau das passiert, also die Gefährdungsstufe Zwei eingetreten ist, schreibt das Ministerium auf Nachfrage der LZ. &bdquo;Diese Allgemeinverfügung muss an dem (Werk-)Tag erlassen werden, an dem die offiziellen Zahlen morgens die Überschreitung des Wertes ausweisen. Je nach den örtlichen Bekanntmachungsregeln der Kommune dürfte die Verordnung am Folgetag um 0.00 Uhr in Kraft treten.

" Für den Kreis Lippe heißt das: Wenn an diesem – übrigens als Werktag geltenden – Samstag die Gefährdungsstufe Zwei für das Kreisgebiet offiziell festgestellt würde, dann könnten die verschärften Schutzregeln frühestens am Sonntag in Kraft treten, bestätigt Kreispressesprecher Steffen Adams. &bdquo;Denn erst einmal müssen alle 16 Kommunen die Allgemeinverfügung zugestellt bekommen", erklärt er. Am Folgetag um 0 Uhr, also vermutlich in der Nacht von Samstag auf Sonntag, gelten dann die vom Land verkündeten Regeln. &bdquo;Der ,Umweg’ über die kommunale Allgemeinverfügung ist erforderlich, weil die Bürger sicher wissen müssen, ob die Gefährdungsstufe und damit die Regelungen wirklich gelten", schreibt das Ministerium.

Familienfeiern haben eine Schonfrist Familienfeiern aus herausragendem Anlass haben sogar eine Schonfrist bis einschließlich Sonntag. Hier hat das Ministerium wegen des Vertrauensschutzes nur für dieses Wochenende eine Ausnahme eingebaut: Für sie gilt die Personenbegrenzung ab Montag, 19. Oktober. Etwa für Brautpaare, aber auch für die Gastronomen eine kleine Galgenfrist, denn bereits für diesen Samstag lagen diverse Buchungen für etwas größere Familienfeiern vor.

&bdquo;Es ist gut zu wissen", betont Dehoga-Präsident Holger Lemke am Freitagabend, denn auch bei ihm und seinen Kollegen habe den Tag über eine ziemlich große Unsicherheit geherrscht. Von der &bdquo;Sperrstunde" zwischen 23 und 6 Uhr, die nun droht, hält Holger Lemke übrigens überhaupt nichts. &bdquo;Je früher die Gäste die Gastronomie verlassen müssen, desto eher ziehen sie sich in den privaten Bereich zurück, um weiter zu feiern – das hilft gar nicht."

Die Hotline des Kreises Lippe läuft am Samstag von 10 bis 16 Uhr unter Tel. (05231) 621100.

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