Tag des Rauchmelders: Was Sie über den Lebensretter wissen sollten

Kreis Lippe. Seit 2006 findet jährlich bundesweit ein &bdquo;Rauchmeldertag" an einem Freitag, den 13., statt. Dieses Jahr liegt er auf dem heutigen Datum, und dieses Jahr ist alles anders. Wegen der Pandemie müssen die Feuerwehren auf Aufklärungsstände in Fußgängerzonen und persönliche Gespräche mit Hauseigentümern und Mietern verzichten. Nichtsdestotrotz bleibt die Botschaft wichtig – vielleicht gerade noch wichtiger als sonst, weil sich die Menschen derzeit mehr zu Hause aufhalten: Rauchmelder retten Leben.

Gesetzliche Einbau-Pflicht: Seit 2013 gilt die Pflicht für den Einbau von Rauchmeldern bei Neubauten in NRW, Anfang 2017 lief die Übergangsfrist für Bestandsbauten ab. Seitdem gilt: An der Decke jedes Schlaf- und jedes Kinderzimmers muss ein Rauchmelder montiert sein – zusätzlich an jeder Flurdecke, damit der Fluchtweg gesichert ist. &bdquo;Wir gehen von einer entsprechenden Sicherung bei 91 Prozent der Neubauten und etwas weniger bei Bestandsbauten aus", sagt Uwe Lukas, zuständig für den vorbeugenden Brandschutz bei der Feuerwehr Detmold. Immer öfter werden die Detmolder Brandbekämpfer alarmiert, nachdem ein Rauchmelder angeschlagen hat. Konkrete Zahlen hat die Wehr aber dazu nicht parat. &bdquo;Das Problem ist, dass es keine Kontrollmechanismen gibt, ob der Einbaupflicht nachgekommen wird", wirft Ulrich Sprenger, Pressesprecher der Detmolder Feuerwehr, ein. Theoretisch drohen strafrechtliche Konsequenzen, denn die Brandermittler der Polizei schauen im Falle eines Brandes auch nach, ob ein Rauchmelder installiert war. Und weil Kunden von Wohngebäude- oder Hausratversicherung sich an gesetzliche und behördliche Bestimmungen halten müssen, könnten Versicherungen im Brandfall ohne Rauchmelder die Leistungen kürzen, wenn der fehlende Rauchmelder für den Schaden oder die Schadenshöhe ursächlich ist. In der Praxis lässt sich vieles nach einem Brand nicht mehr nachweisen. Spezial-Melder für Extra-Schutz: Dass Rauchmelder so oder so sinnvoll sind, steht außer Frage. &bdquo;Übrigens auch in Aufenthaltsräumen und auch in Hobby- oder Arbeitsräumen", sagt Lukas. Beispielsweise wird für die Wohnzimmerdecke immer häufiger ein Rauchmelder empfohlen, weil a) der ein oder andere gerne mal auf dem Sofa einschläft und dabei von giftigem Rauch überrascht werden kann und b), weil im Wohnzimmer immer mehr technische Geräte verbaut werden, die potenziell Kurzschlüsse erzeugen können. &bdquo;Deshalb sind Rauchmelder auch in Küchen sinnvoll", sagt Lukas, &bdquo;auch wenn es da wegen des Kochdunstes etwas schwieriger wird. Aber Herd, Toaster und Kaffeemaschine lösen immer wieder Brände aus." Um Fehlalarme zu vermeiden, rät Lukas für die Küche zu einem Thermo-Melder, der auf Temperatursprünge statt auf Rauch reagiert. Er schlägt allerdings naturgemäß erst an, wenn das Feuer schon ausgebrochen ist. Kohlenmonoxid-Melder, wie sie auch oft bei einem vorhandenen Kaminofen oder einer Gastherme empfohlen werden, sieht Lukas nur als zusätzliche Sicherheit. Jede Verbrennungsheizung sei sicher, wenn man die Angebote des Schornsteinfegers nutze und sie regelmäßig warte. &bdquo;Ein Kohlenmonoxid-Melder kann das nicht ersetzen." &bdquo;Man kann sich mit ihm allerdings zusätzlich gegen plötzlich auftretende technische Defekte absichern", wirft Sprenger ein. Q-Label steht für gute Geräte: Aber woran erkenne ich einen guten Rauchmelder? Und kaufe ich lieber einen mit fest verbauter 10-Jahres-Batterie oder mit wechselbarem 9-Volt-Block? &bdquo;Ich würde grundsätzlich solche mit 10-Jahres-Batterie vorziehen", sagt Sprenger. &bdquo;Rauchmelder müssen sowieso alle zehn Jahre erneuert werden, weil dann die Linse in der Rauchkammer meist verdreckt ist. Und wenn ich die Kosten eines neuen 9-Volt-Blocks jedes Jahr dazurechne, ist der 10-Jahres-Melder sogar günstiger." Dazu komme, dass der empfohlene jährliche Batteriewechsel mit Leiter nicht immer ungefährlich sei, ergänzt Lukas. Neben dem Q-Label, was als unabhängige Zertifizierung gut funktionierende Rauchmelder garantiere, sei auch eine Vernetzung der Geräte sinnvoll. &bdquo;Vor allem, wenn sie über mehrere Etagen verteilt sind, denn oft ist so viel Beton oder sind so viele Türen dazwischen, dass man nicht mehr zuverlässig alarmiert wird", sagt Lukas. Wartung ist wichtig: Der beste Rauchmelder bringt aber wiederum nichts, wenn er im Brandfall unerwartet nicht funktioniert – weshalb regelmäßige Test wichtig sind, für die in Mietwohnungen auch Mieter zur Verantwortung gezogen werden können. Dabei ist der Test per Knopf dem per echtem Rauch vorzuziehen. &bdquo;Wenn ich etwas in die Rauchkammer hineinblase, hinterlässt das immer Spuren", erklärt Lukas. Bei Kettenrauchern würden ja auch die weißen Wände in der Wohnung mit der Zeit gelb. &bdquo;Die Hersteller empfehlen deshalb, einfach den Prüfknopf zu drücken." &bdquo;Zusätzlich würde ich mir die Öffnungen des Melders angucken", rät Sprenger, &bdquo;und dort alle Spinnweben oder Insekten, die sich vielleicht dort verfangen haben, entfernen."

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