Engagement für das DRK: Nicht "ich", sondern immer "wir"

Kreis Lippe. Paletten mit Lebensmitteln stehen hinter den Helfern, diese packen Pakete, Hunderte sind es am Schluss. Im März, im ersten Ansturm des Coronavirus, geht es darum, Bedürftigen zu helfen, die Verteilung über die Tafeln zu organisieren. Das geht jetzt weiter. &bdquo;Es ist Teamarbeit", sagt Theresa Wilmsmeier. Sich selbst sieht sie da nicht im Vordergrund, doch was sie da für das Deutsche Rote Kreuz auf die Beine stellt, ist beachtlich.

Spricht Theresa Wilmsmeier über das DRK, dann sagt sie nicht &bdquo;ich", sondern immer &bdquo;wir". Es fällt ihr nicht auf, und darauf angesprochen, sagt sie spontan: &bdquo;Was wir machen, geht nur, wenn wir es gemeinsam angehen. Das Gefühl, gemeinsam etwas zu schaffen, das verbindet uns."

Die Lemgoerin ist als Schülerin auf den Geschmack gekommen. Eine Bekannte ihrer Mutter nahm sie mit zum Treffen des Ortsvereins. Die 16-Jährige fand die Kameradschaft klasse und ließ sich auf die Sache ein. &bdquo;Liegt wohl bei uns in der Familie – meine Schwester ist bei der Freiwilligen Feuerwehr", sagt sie schmunzelnd. In der Vielfalt des Angebotes gebe es für jeden etwas, der sich einbringen möchte. Der Sanitätsdienst ist ein Beispiel, und Theresa Wilmsmeier hat ebenfalls diese Fortbildungen genutzt, weil sie helfen möchte. Die Einsätze sind vielfältig. Bei Handballspielen verarzten die Sanitäter, im Katastrophenfall sind sie vor Ort. Die Lemgoerin schildert, was sie in Schönebeck gesehen hat, als das Elbhochwasser im Juni 2013 den Ort überflutete. &bdquo;Da arbeitet man im Team, jeder weiß, was er kann und was er zu tun hat. Da ist man erledigt, aber das merkt man in dem Moment nicht, man macht weiter."

Das Soziale hat auch ihre Berufswahl geprägt, die Lemgoerin studierte und arbeitet als Sozialpädagogin in der Kindertagesstätte. Derzeit ist es auch dort nicht einfach, 17 Coronatests hat sie bislang gemacht, alle negativ. &bdquo;Aber man muss damit rechnen, dass es einen auch trifft", sagt sie. Und mit Blick auf die nächste große Aktion des DRK fügt sie gleich an: &bdquo;Dann können andere meinen Part übernehmen." Sie organisiert für das Rote Kreuz die zweite und dritte Verteilung von Lebensmittelpaketen an Bedürftige. Und dafür müssen jeweils 30 bis 40 ehrenamtliche Helfer gefunden werden. &bdquo;Das sieht sehr gut aus, ich habe ein großes Netzwerk und weiß, wen ich ansprechen kann", sagt sie. Die Lebensmittel sind bestellt, wieder sollen es haltbare Waren sein. Und diesmal werden größere Familien auch zwei Pakete bekommen. Im März und April waren es 1500 Pakete, jetzt müssen nochmal 4000 Kisten bestückt werden. Ein Teil wird im Januar verteilt, die nächste vermutlich im Frühjahr. &bdquo;Die Sozialarbeit und die Wohlfahrtspflege liegen mir besonders am Herzen, insofern freue ich mich, dass wir helfen können." Möglich macht es eine Spende der Aktion Mensch, der Großhandel Kanne stellt im Januar die Halle zur Verfügung, neben der Organisation der Packstraßen, müssen auch die Tafeln einbezogen werden. 16 Standorte sind es im Kreis Lippe, die beliefert werden.

Was danach kommt? Es gebe immer etwas, in der derzeitigen Situation änderten sich die Anforderungen sehr schnell. Und man sei auch offen für Vorschläge der Mitglieder der 25 Ortsvereine. &bdquo;Das ist kein starres Gebilde, es lebt durch die Menschen." Das DRK sei ihr &bdquo;größtes Hobby", eines, das auch viel ihrer Freizeit in Anspruch nimmt. Und sie auch zu ihrem Partner geführt hat – der ist – ganz klar – auch im Deutschen Roten Kreuz aktiv.

Dass das Ehrenamt wenig gefragt ist, sieht die Lemgoerin nicht. Klar sei es so, dass es ein Kommen und Gehen gebe. Aber immer auch einen Mittelstamm, der bleibt. Seit 2017 ist die 27-Jährige Kreisrotkreuzleiterin, was mit sich bringt, dass sie Ansprechpartnerin für alle Ehrenamtlichen ist und einen guten Teil der Organisation übernimmt. &bdquo;Aber nicht allein" und da ist es wieder: das &bdquo;wir".

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