Kreis Lippe. Corona hat das Jahr 2020 in vielen Lebensbereichen bestimmt. Das zeigt auch die Statistik der Feuerschutz- und Rettungsleitstelle Lippe: 117.000 Einsätze hat sie vom Feuerwehrausbildungszentrum in Lemgo aus koordiniert, 8000 mehr als noch 2019. Zusätzlich zu den „üblichen" Einsätzen von Feuerwehr, Rettungswagen oder Notarzt kamen sehr viele telefonische Anfragen zur Pandemie, berichtet der Kreis Lippe.
Corona-Fragen: „Das Informationsbedürfnis der Bevölkerung ist seit Auftreten des ersten Coronafalls in Lippe im März enorm", erklärt Landrat Dr. Axel Lehmann in einer Pressemitteilung. „Mehr als 41.000 Menschen haben den Ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der 116117 gewählt, das sind rund 5500 Anrufe mehr als noch im Vorjahr." Diese Steigerung sei „zu 100 Prozent" auf Fragen rund um das Coronavirus zurückzuführen. Die Telefonnummer sei zu Beginn der Pandemie auch telefonische Anlaufstelle für medizinische Auskünfte rund um Corona gewesen. So gingen in Lemgo im März an manchen Tagen bis zu fünf Mal mehr Anrufe ein als an einem Durchschnittstag im Februar. 25.000 Anrufe zählte die Leitstelle im März, im Februar waren es zum Vergleich 19.000.
Rettungsdiensteinsätze: 45.500 Mal sind Rettungstransportwagen, Notarzt, Rettungshubschrauber und Krankentransport herausgefahren, um notleidenden Menschen in Lippe zu helfen. In 2019 waren es rund 46.000. Während zu Beginn der Pandemie bis zu zehn Prozent weniger Einsätze verzeichnet wurden, hat sich die Zahl im Laufe des Jahres auf Vorjahresniveau eingependelt.
Feuerwehr: Die Einsätze der Feuerwehren in Lippe waren 2020 etwas rückläufig: Knapp 4000 Mal sind die Wehren ausgerückt, und 360 mal weniger als im Jahr davor. Knapp 1300 mal, und damit ein Drittel weniger als 2019, waren Brände der Auslöser für den Notruf. „Die Menschen waren viel öfter zu Hause als üblich. Vielleicht konnte deshalb der eine oder andere Brand verhindert oder schneller entdeckt werden", mutmaßt Meinolf Haase, Leiter Bevölkerungsschutz beim Kreis. Die Zahl der Hilfeleistungen, etwa nach einem Unwetter, sei mit rund 2700 Einsätzen stabil geblieben.
Anrufe: 245.000 ein- und ausgehende Anrufe außerhalb der 116/117 hat die Leitstelle bearbeitet, circa 5000 Anrufe weniger als 2019. Pro Tag haben die Mitarbeiter der Leitstelle, die im 24-Stunden-Betrieb arbeiten, 669 Anrufe entgegengenommen. 60.000 Lipper wählten den Notruf über die 112 und damit 900 Hilfesuchende mehr als im Vorjahr. Um etwa 4500 auf 32.300 Disponierungen gestiegen sind die sonstigen Telefondienste, Beratungen und Weiterleitungen, wie zum Beispiel an die Polizei, psychologische Beratungsstellen, Notfallseelsorger, Ordnungs- oder Forstämter. Ein Plus von rund 5000 gab es auch beim ärztlichen Bereitschaftsdienst.
„2020 war für alle eine besondere Herausforderung. Mein Dank gilt sowohl den Mitarbeitern der Leitstelle, die stets umsichtig handeln und schnell Hilfe zuführen, als auch den Feuerwehr- und Rettungsdienstkräften auf der Straße, die seit fast einem Jahr mit der steten Unsicherheit Corona im Einsatz sind", betont Lehmann abschließend.