Klinikreform: Warum Extremfrühchen aus Lippe im Notfall woanders behandelt werden müssen

Kreis Lippe. Das Land hat das Perinatalzentrum am Klinikum Lippe heruntergestuft - vom 1. April an wird es, wie berichtet, als Perinatalzentrum Level II geführt. Extremfrühchen mit unter 1250 Gramm Geburtsgewicht werden dann hier nicht mehr behandelt. Dies hat entsprechende Folgen für die Notfallversorgung dieser Babys - diese übernehmen dann andere Kliniken etwa in Paderborn, Minden oder Bielefeld.

Die Leitstelle hat in den Jahren 2022 bis 2024 sieben derartige Einsätze für die Allerkleinsten nach Detmold ins bisherige Level-I-Perinatalzentrum disponiert, wenn die Eltern von zu Hause einen Notruf abgesetzt hatten. &bdquo; Durch die Herabstufung darf die Klinik für Kinder- und Jugendmedizin diese Einsätze nicht mehr durchführen“, erklärt Klinik-Sprecher Christian Ritterbach.

Der Leitende Notarzt unterstützt bei Bedarf Und noch etwas folgt aus der Entscheidung des Landes: Etwa acht Mal im Jahr hatte die Leitstelle bei besonderen Kindernotfällen auch älterer Kinder wie bei notwendiger Reanimation oder Ertrinkungsunfällen einen zusätzlichen Kinderarzt angefordert. &bdquo;Dies war eine Möglichkeit, die durch die pädiatrische Klinik angeboten wurde“, erklärt Ritterbach. Die Oberärzte hatten eine entsprechende Notarzttasche zu Hause und wurden zur Einsatzstelle gefahren, um den primären Notarzt vor Ort zu unterstützen. Diese freiwillige Leistung kann das Klinikum durch die Strukturveränderung nun nicht mehr erbringen, im Level I war 24 Stunden an sieben Tagen in der Woche ein Oberarzt im Dienst.

&bdquo;Der Primärnotarzt hat jedoch weiterhin jederzeit die Möglichkeit, den Leitenden Notarzt zur Unterstützung bei besonderen Einsatzlagen an die Einsatzstelle anzufordern“, versichert Ritterbach. Darüber hinaus unterstütze ihn jederzeit auf Knopfdruck der Telenotarzt OWL.

Von der Änderung unberührt bleibt die Notdienstpraxis für Kinder der Kassenärztlichen Vereinigung am Medicum Detmold. &bdquo;Diese bleibt am Netz und es bestehen keine Absichten, diese zu schließen“, erklärt Bezirksstellenleiter Dr. Hans-Christian Körner.

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