Schmetterlinge haben viele Ansprüche

Kreis Lippe . Sie sind bunt und meistens gern gesehen – Schmetterlinge. An diesem Sonntag ist &bdquo;Erfahre mehr über Schmetterlinge"-Tag. Eine gute Gelegenheit also, um die kleinen Tiere – insbesondere die Tagfalter und ihre Bedürfnisse – etwas genauer zu betrachten.

Entwicklung Ein Falter durchläuft in seinem Leben vier Entwicklungsstadien, in denen er unterschiedliche Gestalten annimmt. Nach der Paarung legen die Weibchen Eier ab. Aus diesen schlüpfen schließlich Raupen oder auch Larven. Am Ende dieses Stadiums verpuppen sich die Raupen. In diesen Puppen verändern sich die Insekten wesentlich und erreichen schließlich das Stadium des fertigen und flugfähigen Falters, auch Imago genannt.

Verbreitete Arten &bdquo;In den historischen Listen finden sich zwischen 110 und 120 Arten von tagaktiven Faltern, die hier einmal vorgekommen sind", fasst Matthias Füller von der Biologischen Station Lippe zusammen. In den vergangenen Jahren seien etwa 55 bis 65 Arten in unserer Region beobachtet worden, doch davon wurden einige Tiere auch nur einmal gesehen. Weit verbreitet seien indes nur noch rund 20 verschiedene Tagfalter, die regelmäßig beobachtet werden könnten. Beispielsweise Zitronenfalter, Kohlweißlinge, Tagpfauenaugen, der Kleine Fuchs oder der Admiral. Laut Füller ist derzeit etwa ein Fünftel der Falterfauna nicht gefährdet.

Gefahren Der Grund für diesen starken Rückgang liegt in der Vernichtung der Lebensräume durch den Menschen. &bdquo;An erster Stelle durch die intensive Land- und Forstwirtschaft", sagt Hans Dudler vom Naturschutzbund (Nabu) Lippe. Gerade die Düngung der Felder sei eine Gefahr für Schmetterlinge. Dazu kämen immer mehr versiegelte Flächen und exakt aufgeräumte Gärten. Da bleibe für Insekten nur wenig Platz. &bdquo;Auch die häufigen Arten gehen zurück, und das ist erschreckend", so Dudler.

Bedürfnisse Wer an Schmetterlinge denkt, dem kommen wahrscheinlich sofort die Tagfalter in den Sinn, wie sie von Blume zu Blume fliegen. Doch wer ihnen ein zu Hause im eigenen Garten bieten möchte, muss auch die Vorstufen im Blick haben, und die haben Ansprüche. &bdquo;Die Falter sind nur die Spitze", sagt Hans Dudler. Jede Entwicklungsstufe habe ihre eigenen Bedürfnisse und brauche ein anderes Nahrungsangebot. &bdquo;Gerade Raupen sind Fressmaschinen", weiß Füller. Sie brauchen andere Pflanzen als die Falter, die sich von Nektar und Blütenpollen ernähren, da reichen Blühwiesen allein nicht aus.

Doch gerade Futterpflanzen für Raupen kämen seltener in Gärten vor, wie beispielsweise Brennnesseln oder Kohl. Und da Raupen nicht sehr mobil sind, könnten sie keine längeren Wege zur Nahrungssuche auf sich nehmen. &bdquo;Wer gerne Schmetterlinge hätte, sollte es aushalten, wenn im Garten Brennnesseln stehen", so Matthias Füller. Sein Appell: Vielfalt in Gärten ermöglichen und nicht den gesamten Rasen auf einmal mähen, sondern lieber abschnittsweise.

Projekte Der Naturschutzbund Deutschland sammelt über sein Naturgucker-Monitoring &bdquo;Frühe Falter" Daten zum Thema Insektensterben. Aus diesen Daten lassen sich Trends zur Entwicklung der heimischen Schmetterlinge ablesen. Beteiligen kann sich jeder, indem er seine Beobachtungen über die Internetseite www.nabu-naturgucker.de mitteilt.

Weitere Informationen gibt es außerdem unter www.nabu.de

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