Detmold. Der Himmel ist grau verhangen und lauert bedrohlich über dem Klinikum Lippe. Vor der Treppe des Haupteingangs wartet die Gleichstellungsbeauftragte Nicole Krüger. Sie stellt mit Unterstützern und Sponsoren ein Projekt vor, das bereits mehrfach in Lippe Zeichen gegen Gewalt setzte. Dafür werden in vielen lippischen Bäckereien die Brötchen entsprechend verpackt. In der Hand hält Nicole Krüger einen Stapel Tüten. Auf jeder stehen der Slogan „Gewalt kommt nicht in die Tüte" sowie Fakten über Gewalt an Frauen. Auch ein QR-Code und Notrufnummern wie beispielsweise die der Anonymen Spurensicherung (ASS) sind auf der Tüte zu finden. Mit dem Projekt soll auf ein gesellschaftliches Problem aufmerksam gemacht werden und auf eine hohe Dunkelziffer. 126.000 Brötchentüten Insgesamt sind es 126.000 Brötchentüten, die Nicole Krüger mit Hilfe ihrer Kollegen, mit Mickel Biere (Obermeister der Bäckerei und Konditorinnung), Günter Kuhlemann (Vorstandsvorsitzender der Dr.-Ritter-Stiftung) sowie Anke Plogstert, Präsidentin des Soroptimist Clubs Detmold Lippische Rose, und Sonja Wehning-Jahn, Präsidentin des Clubs Detmold, ausgeteilt hat. Anlass ist der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen, der am 25. November begangen wird. „Es ist eine coole Sache und die Bäcker sagten sofort, sie wollten uns dabei unterstützen", erklärt Nicole Krüger ihre unkonventionelle Interaktionsmethode. „Und das erreicht fast jeden", fügt Biere hinzu, der gerne mitmacht. Finanziert wird das Projekt zum einen durch die Dr.-Ritter-Stiftung und auch durch den Kreis Lippe. Viele Vereine, wie auch der TBV Lemgo und die HSG Blomberg, erklärten sich bereit, diese und weitere Aktionen zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen zu unterstützen. „Ohne die Arbeit der Soroptimisten, wäre das Projekt gar nicht möglich gewesen", ergänzt Krüger dankbar.