Brakhage bleibt CDU-Chef in Lippe

Kreis Lippe. Die CDU Lippe wird auch in den kommenden beiden Jahren vom Kalletaler Lars-Wilhelm Brakhage angeführt. Der 32-Jährige erhielt bei der Wahl am Freitagabend 87 Prozent der Stimmen. 113 Christdemokraten waren ins Detmolder Sommertheater gekommen. Einen Gegenkandidaten gibt es nicht.

Stellvertreter Brakhages bleiben Jan Wisomiersky aus Detmold und die Lügderin Ursula Holstein , neu im Quartett dabei ist der Landtagsabgeordnete Klaus Hansen aus Lage. Die Kasse führt jetzt Axel Meckelmann (Leopoldshöhe). Brakhage zog eine kurze Bilanz der vergangenen beiden Jahre, ohne auf lokale politische Inhalte einzugehen. Der Vorstand sei stets geschlossen aufgetreten, auch wenn er nicht immer einer Meinung gewesen sei. Trotz des enttäuschenden Ergebnisses der Bundestagswahl seien sowohl Kerstin Vieregge auch Christian Haase wieder in den Bundestag eingezogen, Klaus Hansen habe der SPD das Mandat für den Düsseldorfer Landtag abgejagt - diese Erfolge wären ohne die tatkräftige Unterstützung der Basis nicht möglich gewesen. Nun stehe die Europawahl an - wer Interesse an einer Kandidatur habe, möge sich bei ihm melden.

"Ampel versagt auf ganzer Linie" In Richtung Bundes-CDU kritisierte Brakhage so manche Entscheidung (Frauenquote), "aber wir stellen uns den Herausforderungen". Die Ampel-Koalition versage auf ganzer Linie und setze auf eine Politik des Verteilens statt des Erwirtschaftens. Die Freigabe von Cannabis sei ihr offensichtlich wichtiger, als die Herausforderungen der Energiekrise zu meistern. Dabei werde der ländliche Raum vollkommen außer Acht gelassen. "Wir reden übers 49-Euro-Ticket, aber aus Lüdenhausen fahren kaum Busse; und Gasanschlüsse gibt es auf dem Land auch kaum." Für einen Nationalpark Wälder aus der Bewirtschaftung nehmen zu wollen, sei "arrogant", sagte er in Richtung Düsseldorf. Den Preis zahlten Länder, aus denen Holz zum Heizen importiert werden müsse.

Es stiegen neben Gas- auch Öl- und Pelletkosten, sagte Bundestagsabgeordnete Kerstin Vieregge. Eine Entlastung für deren Nutzer werde bei der Gas-Diskussion jedoch vergessen. Sie sehe einen "Ampel-Ausfall" auf ganzer Linie. "Statt der versprochenen Führung bekommen wir gar nix." Einen ganzen Sommer lange habe die Regierung in Berlin nur geredet, statt Entscheidungen zur Entlastung für die Bürger und die Wirtschaft auf den Weg zu bringen, die Wertschätzung fürs Handwerk fehle völlig. "Doch die Folgen der Krise müssen wir hier vor Ort lösen."

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