Quick Reaction Alert: Überschnallknall von Eurofightern erschüttert Lippe

Kreis Lippe. Die Polizei-Leitstelle ist am Maifeiertag von Anrufen förmlich überschwemmt worden. Grund dafür ist der laute Knall, der zwei Mal hintereinander in weiten Teilen Lippes um kurz vor 13 Uhr erschreckend deutlich zu hören war. Kollegen berichteten von Gegenständen, die von Regalen gefallen sind, Fensterscheiben, die deutlich gewackelt hätten und Kindern, die vor Angst schreiend ins Haus gerannt sind, nachdem sie den Knall am Himmel gehört hatten.

Auch in Schaumburg und Minden-Lübbecke sowie noch Teilen Bielefelds und im Raum Hannover war der Knall deutlich zu hören. Die lippischen Polizeibeamten haben inzwischen bestätigt, dass zwei Jets der Bundeswehr die Schallmauer durchbrochen haben. Diese Info kam demnach von der Landesleitstelle. "Es haben so viele besorgte Menschen angerufen, dass wir nicht einmal alle Anrufe entgegen nehmen konnten. Wir mussten sie wegdrücken", hieß es von der Leitstelle. Der Knall soll in weiten Teilen NRWs zu hören gewesen sein. So riefen auch Menschen aus Köln, Neuss und vielen anderen Orten aus Sorge die Polizei an. Schäden oder Verletzte in Lippe wurden der Polizei bisher nicht gemeldet.

Wie die Deutsche Presseagentur am Montagnachmittag berichtete, hatten zwei laute Knallgeräusche viele Menschen von Münster bis Hannover aufgeschreckt. Zwei Kampfjets der Bundeswehr hatten über Hannover die Schallmauer durchbrochen, wie die Luftwaffe über Twitter mitteilte. Die beiden Eurofighter seien vom Fliegerhorst Laage in Mecklenburg-Vorpommern aufgestiegen.Ein Sprecher der Luftwaffe sagte, die Eurofighter der Quick Reaction Alert seien gegen 12.55 Uhr alarmiert worden, weil ein Passagierflugzeug auf dem Weg nach Amsterdam keinen Funkkontakt mehr hatte.

Um das zivile Flugzeug schnellstmöglich zu erreichen, seien die Eurofighter über Hannover in den sogenannten Überschallmodus gegangen. Südlich von Münster habe man die Maschine schließlich eingeholt. Beim Ausbleiben des Funkkontaktes handelte es sich nach Angaben des Sprechers der Luftwaffe um einen Pilotenfehler. Der zivile Flieger sei zwischenzeitlich sicher in Amsterdam gelandet. Der zweimalige Knall war dem Sprecher zufolge in Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen zu hören, - "von Hannover bis Münster". Zahlreiche Notrufe gingen bei der Polizei ein, auf Twitter spekulierten viele Menschen über die Ursache der Knalls.

Update zum Ablauf Boing 727 aus Mikonos in Richtung Amsterdam 12:22 kein Funkkontakt bei Einflug deutscher Luftraum 12:26 QRA Laage wird alarmiert 12:30 Befehl: AScramble 12:30 Geschwader meldet Start in 10 min 12:36 Start der beiden #eurofighter FL400 ca. 12 Km Höhe 12:56

Team Luftwaffe (@Team_Luftwaffe) May 1, 2023 Bereits Mitte März hatte solch ein Knall große Teile Nordlippes aufgeschreckt. Ein Überschallknall entsteht, wenn ein Flugzeug rund 1200 Kilometer pro Stunde fliegt und die Schallmauer durchbricht. Dann ist ein lauter Knall, ähnlich wie bei einer Detonation, noch über Dutzende Kilometer in der Umgebung deutlich zu hören. Wenige Tage nach dem Knall im März bestätigte das Luftfahrtamt der Bundeswehr die Informationen.

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