Akkubrand vermeiden: Das raten lippische Experten

Kreis Lippe. Immer öfter hört man von brennenden Akkus von E-Scooter, Pedelec & Co. Doch wie kommt es dazu, dass ein Akku Feuer fängt ? Wie kann ich vorsorgen, damit das nicht passiert und wenn doch - was kann ich tun, um den Brand sicher zu löschen? Die Experten der Feuerwehr wissen Bescheid.

Es gebe immer mehr Pedelecs, deshalb sei das Thema Akkubrand mittlerweile wieder präsenter, sagt Marco Schweiger, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Feuerwehr Detmold. Aber: "Das Problem ist kein neues. Grundsätzlich geht von jedem Akku, jedem Stecker eine Brandgefahr aus." Problematisch sei bei einem brennenden Akku aber meist das Einbringen des Löschmittels, da es nur eine kleine Öffnung gebe.

Richtiges Löschmittel: Grundsätzlich lasse sich ein Akku mit Wasser löschen, sagt Schweiger. Und Andreas Schröder von der Feuerwehr Lemgo empfiehlt, den Akku - wenn noch möglich - in einen Wassereimer zu legen. Das Ganze außerhalb des Gebäudes. Ein Akku müsse längere Zeit mit viel Wasser gekühlt werden. Und bei Problemen sollte die Feuerwehr hinzugezogen werden, insbesondere wenn er brennt, schmort oder dampft. "Der Akku muss ja nach so einer Situation auch ordnungsgemäß entsorgt werden, nicht einfach in den Hausmüll oder Batteriesammelstelle."

Nach Unfall und Co.: "Der Akku ist ein hochtechnisches Gerät und so fragil wie ein rohes Ei", betont Manfred Wiehenkamp, Vorsitzender des ADFC Lippe. Deshalb: Ist der Akku beim Laden etwa runtergefallen oder waren Fahrer und Pedelec in einen Unfall verwickelt, sollte sofort ein Händler aufgesucht werden, der mittels USB-Schnittstelle den Akku auf Fehler hin auslesen kann. "Und wenn der sagt, der Akku ist kaputt, muss er getauscht werden." Überhaupt sollte laut Wiehenkamp der Akku nach sieben Jahren gewechselt werden. Doch die Investition lohne, denn ein gutes Rad halte etwa 20 Jahre. Stehe aber alles im Handbuch - auch bei anderen akkubetriebenen Geräten lohne ein Blick dort hinein.

Reparatur und Tausch: Dies sollte nur von einem Fachmann durchgeführt werden, warnt Andreas Schröder. Ein Akkubrand liege meist an einer Beschädigung, es könne auch ein Produktionsfehler sein oder jemand hat daran gebastelt nach dem Motto: "Ich schau mal, warum der nicht mehr richtig lädt." Doch das sei gefährlich, Akkus empfindlich.

Akku laden: Den Akku nur mit dem passenden Ladegerät laden und auch nicht auf brennbarem Material wie Holz, denn der Akku kann währenddessen heiß werden, weiß Manfred Wiehenkamp, Vorsitzender des ADFC Lippe. Lieber auf Steinfliesen oder einer Metallplatte. Andreas Schröder empfiehlt sogar das LAden außerhalb des Gebäudes.

Zudem sollte ein Akku nicht ständig am Ladegerät hängen. Und er sollte aus dem Rahmen entnehmbar sein, damit er im Winter nicht samt Rad in der Garage lagert, "bei Temperaturen unter 5 Grad Celsius kann er kaputt gehen", weiß Manfred Wiehenkamp. Ebenso sollte ein Akku keiner Hitze ausgesetzt werden. "In der Sonne fahren ist kein Problem, der Fahrtwind kühlt ja."

Entsorgung: Laut Manfred Wiehenkamp muss ein Akku als chemisches Produkt über den Sondermüll entsorgt werden. Einfach in die graue Tonne oder zur Batteriesammelstelle geht nicht, weiß auch Andreas Schröder. Wird der Akku im Handel oder in der Werkstatt getauscht, wird er in aller Regel aber auch dort entsorgt.

E-Auto: Fängt dieses Feuer, könne die Wehr über das Kennzeichen in Erfahrung bringen, was für ein Akku verbaut ist, wo der sitzt und vieles anderes, erklärt Andreas Schröder. "Die Feuerwehr Lemgo hat unter anderem einen Abrollcontainer, welchen wir mit Wasser fluten können." Bis zur Größe eines SUV könne dort alles rein gesetzt werden zum ablöschen. Lkw, Bus und Co. seien zu große, da helfe nur langes kühlen mit viel Wasser.

Exkurs: Der richtige Feuerlöscher Buchstaben verraten, welche Brände mit dem jeweiligen Löscher bekämpft werden können. "A" steht für feste, glutbildende Stoffe wie Holz, Stoff oder Stroh, "B" für flüssige oder flüssig werdende Stoffe wie Benzin, Alkohol oder auch Teer, "C" für Gase, "D" für brennbare Metalle wie Magnesium oder Aluminium und "F" für Fette wie Speiseöl oder Frittierfett. Für den Haushalt empfiehlt Marco Schweiger von der Detmolder Feuerwehr einen ABC-Schaumlöscher. Es gibt laut dem Experten auch einen ABF-Löscher. Ein Berater im Fachhandel kann individuell weiterhelfen, aber auch im Baumarkt gebe es gute Löscher. Wichtig: Der Löscher sollte prüfbar sein. Pulverlöscher hätten den Vorteil, sich gut zu verteilen, allerdings versperrten sie auch schnell die Sicht.

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