Großes Unwetter im Mai: Feuerwehren aus Lage und Bad Salzuflen rüsten auf

Lage/Bad Salzuflen. Als der Starkregen am späten Nachmittag des 22. Mai eingesetzt hat, gingen nicht nur in Detmold, sondern auch in Bad Salzuflen und Lage praktisch im Minutentakt Notrufe ein. Zum Jahresende blicken die Feuerwehren noch einmal zurück, ordnen das Ereignis ein und erklären, was für sie daraus folgte.

&bdquo;Die Wassermengen, die in dieser kurzen Zeit gefallen waren, sind im Vergleich zu vorherigen Ereignissen wesentlich extremer gewesen“, sagt Lages Feuerwehrleiter Benjamin Brinkmeyer in der Rückschau. Die Ortsteile Ehrentrup, Ohrsen, Waddenhausen und Hagen waren am stärksten betroffen. 116 Feuerwehrleute waren im Einsatz, pumpten Keller leer und befreiten Straßenzüge von Schlamm. Ein Bauernhof musste mit Strom versorgt werden, um die Lüftungsanlage des Schweinestalls aufrechtzuerhalten.

Feuerwehr kommt an ihre Grenzen

&bdquo;Ein solches Starkregenereignis führt die örtliche Feuerwehr an ihre Grenzen. Die Unterstützung durch weitere Wehren des Kreises Lippe (die nicht selber betroffen waren) war sehr hilfreich“, so Brinkmeyer. Trotzdem seien Kellerräume zu Beginn nicht sofort leer gepumpt worden, da auch auf der Straße das Wasser gestanden habe und die Kanäle die Wassermassen nicht hätten aufnehmen können. &bdquo;Auch die eigene Betroffenheit der Einsatzkräfte ist bei solchen Einsatzszenarien nicht zu unterschätzen.“ Glücklicherweise habe es keine verletzten Feuerwehrleute und keine Schäden an den Fahrzeugen gegeben, was dem umsichtigen Handeln der gut ausgebildeten Einsatzkräften zu verdanken sei.

&bdquo;In Absprache mit dem Fachteam Stadtentwässerung waren wir bereits im Vorfeld recht gut vorbereitet. Das heißt, wir verfügen über eine Sandsackreserve von 2000 Sandsäcken (gefüllt), welche jeder Zeit abgerufen werden können“, erklärt der Feuerwehrleiter. Außerdem erfolgten bei solchen Lagen koordinierte Absprachen zwischen den beteiligten Stellen der Stadt. In Folge der Ereignisse wurde eine Aktion angeboten, bei der sich auch Bürger mit Sandsäcken bevorraten konnten. Diese Aktion werde im Frühjahr 2024 wiederholt, außerdem solle die allgemeine Sandsackreserve noch einmal um 1000 Stück erhöht werden.

Bad Salzuflen wird nur gestreift

In Bad Salzuflen kommen nach Angaben von Feuerwehr-Pressesprecher Daniel Hobein im Durchschnitt rund 100 Unwetter-Einsätze pro Jahr zusammen. Allein am 22. Mai seien es jedoch 80 gewesen - und das obwohl der Starkregen die Salzestadt im Vergleich zu Nachbarkommunen nur &bdquo;gestreift“ habe.

Besonders stark traf es den Ortsteil Holzhausen, wo Keller voll liefen und Straßen überflutet waren. Rund 100 Feuerwehrleute waren unterwegs und versuchten, bestmöglich zu unterstützen. &bdquo;Durch gute und langfristige Konzepte konnte auch die Unwetterlage vom 22. Mai nach rund fünf Stunden in Bad Salzuflen abgearbeitet werden“, berichtet Hobein.

Besagte Konzepte seien zuvor durch die Katastrophe im Ahrtal angepasst und aktualisiert worden. So wurde beim turnusmäßigen Austausch des Gerätewagens darauf geachtet, dass dieser mit einem Unimog-Fahrgestell ausgestattet ist. Damit sollen Menschen aus zum Teil schon überschwemmten Bereichen noch gerettet werden können. Außerdem wurden zusätzliche Wetterschutzjacken und Gummistiefel sowie Spannungsprüfer angeschafft, um vollgelaufene Keller vor dem Betreten zu prüfen. Denn: &bdquo;Vollgelaufene Keller sind auch für Einsatzkräfte von großer Gefahr.“

Detmold teilt Erkenntnisse

Auch die Feuerwehr Detmold hat den Einsatz im Nachhinein evaluiert. &bdquo;Als Bilanz können wir sagen, dass alle Beteiligten hervorragende Arbeit geleistet und sich absolut zuverlässig für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Detmold engagiert haben. Wir haben diese Erfahrungen in der Folge zum Anlass genommen, um sie im Rahmen der Netzwerkarbeit mit anderen Kommunen zu teilen“, erklärt Jens Kölker, Sachgebietsleiter Rettungsdienst und stellvertretender Wachleiter.

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