Feuer in Wohnhäusern: Lippes Feuerwehr ist zu Jahresbeginn im Dauereinsatz

Kreis Lippe. Qualm dringt aus Dach und Fenstern, die Feuerwehr ist mit zig Einsatzkräften vor Ort - ein Bild, das es zu Beginn des neuen Jahres gleich fünfmal gab. Fünfmal brannte ein Haus in fünf verschiedenen Orten, zuletzt am Montag in Lage. Fünfmal sind Brandermittler auf Ursachensuche. Die Frage nach einem Zusammenhang steht im Raum.

Samstag, 13. Januar: Mitten in der Nacht steht ein Dachstuhl in Lügde in Flammen , rund 100 Feuerwehrkräfte kämpfen gegen die Flammen. Die Bewohner, zwei Senioren, bleiben unverletzt. Zwei Tage später brennt wieder ein Haus im Osten Lippes, diesmal ein unbewohntes in Brakelsiek . Ebenfalls mitten in der Nacht, wieder sind rund 100 Einsatzkräfte vor Ort.

Zwar konnte beim Brand in Lügde das Ehepaar - beide über 80 Jahre alt - gerettet werden, das Haus ist allerdings nicht mehr bewohnbar. Ein Schaden von etwa 100.000 Euro ist laut Dr. Laura Merks, Pressesprecherin der Polizei Lippe, entstanden. &bdquo;Als potenzielle Brandursache sehen die Ermittler technische Problemen am Schornstein des Kamins." Auch den Bewohnern war, wie berichtet, bereits am Vorabend eine ungewöhnliche Wärmeentwicklung am Kamin aufgefallen.

Parallelen zwischen den Bränden oder Zufall? Das abgebrannte Haus in Brakelsiek, aus dem laut LZ-Informationen nur wenige Wochen zuvor eine Migrantenfamilie mit mehreren kleinen Kindern ausgezogen war, wurde abgesperrt: akute Einsturzgefahr. Das hatte auch die Ermittlungen zu Brandursache und Schadenshöhe erschwert, beide sind laut Polizei noch nicht abschließend geklärt worden.

Aber: Einen Zusammenhang zwischen den beiden Bränden gebe es nicht. &bdquo;Manchmal ist es einfach ein Zufall", sagt Laura Merks, wenn sich Brände auf den ersten Blick ähneln. Dafür ermittelten schließlich die Beamten, was genau passiert ist.

Und es ging weiter: Am 23. Januar brannte in Schlangen-Kohlstädt ein Wohnhaus - ebenfalls eigentlich unbewohnt. Und doch trafen die Einsatzkräfte dort auf zwei erwachsene Frauen und einen Mann, die sich selbst in Sicherheit bringen konnten. In dem Haus, das laut Polizeiangaben der Eigentümerin einer Spedition gehört, dürfen ab und an Fernfahrer übernachten, &bdquo;die drei Personen hielten sich dort nicht unberechtigt auf", betont Polizeisprecherin Nina Ehm. Hier werde ebenfalls noch ermittelt, was den Brand ausgelöst hat und wie hoch der Schaden ist.

Keine Brandstiftung in Talle Und nur vier Tage später, am Samstag 27. Januar, stand nun ein Wohnhaus auf einem Ponyhof in Kalletal-Talle in Flammen . Die Bewohner waren zu dieser Zeit nicht anwesend, die Pferde auf der Koppel in Sicherheit. Das Wohnhaus wurde bei dem Brand vollständig zerstört, der Schaden beläuft sich auf rund 200.000 Euro, wie die Ermittlungen laut Nina Ehm ergeben haben. &bdquo;Die Ermittler gehen als Brandursache von einem technischen Defekt aus."

Am Dienstag dann wieder ein Einsatz, diesmal in Lage. 62 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Lage waren im Einsatz, den Gebäudebrand zu löschen. Der Dachstuhl des Bungalows stand bei Ankunft der Kameraden bereits in Flammen, es gab eine große Rauchentwicklung. Auch hier hat die Polizei die Ermittlungen zu Brandursache und Schadenshöhe übernommen.

Diese Häufung von Großbränden sei zwar ungewöhnlich, aber Nina Ehm betont, dass die Polizei bislang nicht davon ausgeht, dass hier ein Zusammenhang besteht. &bdquo;Dann müsste man Brandstiftung in Betracht ziehen", das sei für Kalletal bereits ausgeschlossen worden.

Freiwillige im Einsatz Kreisbrandmeister Wolfgang Kornegger war bei den Bränden in Lage, Lügde und Brakelsiek persönlich vor Ort. Wie schafft man es, insbesondere nachts so viele Kameraden zu mobilisieren? Schließlich sind sie freiwillig dabei. &bdquo;Das klappt eigentlich immer gut", lobt Kornegger. Die Feuerwehrleute haben Meldeempfänger, über die werde informiert. Meist ein paar mehr, schließlich ziehen sich solche Großbrände über einige Stunden. &bdquo;Wir schauen dann, wer zur Arbeit muss, wer bleiben kann." Aber auch das funktioniere, und grade am Wochenende sei es kein Problem. Auf die Feuerwehr ist eben Verlass.

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