Kreis Lippe. Größtenteils Pflegeberatung anstelle einer ärztlichen Versorgungsleistung: Die Kreis-CDU sieht in den Gesundheitszentren in Lippe eine Mogelpackung für die Bevölkerung und übt Kritik am Landrat. „Jeder hat das Recht auf eine gute ärztliche Versorgung“, wird Andreas Kasper, Fraktionschef der Kreis-CDU in einer Mitteilung zitiert. Dem Landrat indes fehlt es laut Christdemokraten an Konzeption, Führung und Vision.
Die medizinische Versorgung auch im ländlichen Raum sicherzustellen, sei schon immer Ziel der CDU gewesen. Zu diesem Zweck habe bereits 2015 das unter Landrat Friedel Heuwinkel formulierte Entwicklungskonzept 2025 hausärztliche Medizinische Gesundheitszentren (MVZ) in unterversorgten Gebieten vorgesehen, heißt es in der Mitteilung. „Dies ist weiterhin ein wichtiges Anliegen der CDU-Kreistagsfraktion.“ Die Verantwortung für diese Zentren müsse auf viele Schultern verteilt werden, schreiben die Christdemokraten. Eine Trägerschaft durch Kreis, Kommune und kassenärztliche Vereinigung sei wichtig. So sollen unterschiedliche Träger mit ihrer Expertise eingebunden und die MVZ auch wirtschaftlich auf breite Säulen gestellt werden.”
Schwammige Positionierung
Aus Sicht der CDU-Kreistagsfraktion können solche Zentren auch nicht aus dem Kreis- oder Rathaus heraus gemanagt werden. “Es fehlt in Lippe an einem umfassenden Konzept für die gesamte medizinische Versorgung im Kreisgebiet unter Einbeziehung nicht nur der Versorgung durch niedergelassene Ärzte, sondern auch durch das Klinikum Lippe. Hierbei kommt dem Standort des Klinikums in Lemgo eine besondere Bedeutung zu, nicht nur für die ambulante, sondern auch für die stationäre Versorgung im nördlichen Kreisgebiet.”
Die Diskussion um die Ausrichtung des Klinikstandorts in Lemgo, die dazu geführt habe, dass die SPD in Lemgo sich zwischenzeitlich gezwungen sehe, Lehmann an seine von ihm gegebenen Versprechen zur Aufrechterhaltung der stationären Versorgung zu erinnern, zeige laut Kasper eins: “Wie in zu vielen wichtigen Politikbereichen fehlt es hier an Konzeption, Führung und Vision durch den Landrat. Das wird auch an der der schwammigen Positionierung zur stationären Versorgung in Lemgo deutlich, die ihm selbst seine Parteigenossen in Lemgo nicht abkaufen.“
Die von Lehmann im Vorfeld der letzten Kommunalwahl propagierten Gesundheitszentren hätten sich insofern als Mogelpackung für die Bevölkerung erwiesen, als das hier im Wesentlichen eine Pflegeberatung angeboten werde, jedoch keine ärztliche Versorgungsleistung, fasst Torsten Edler als gesundheitspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion den Stand der Aktivitäten des Kreises zusammen.