Neue Chance für die Notaufnahme am Krankenhaus in Lemgo

Kreis Lippe . Landrat Dr. Axel Lehmann wird der Gesellschafterversammlung der Klinikum Lippe GmbH vorschlagen, dass einige Abteilungen wie Neurologie und Onkologie nach Detmold umziehen – und auch, dass eine Notfallversorgung in Lemgo bleiben soll. &bdquo;In meinem Beschlussvorschlag werde ich diesen ,Wink aus Düsseldorf aufnehmen“, kündigte Lehmann in seiner Funktion als Vorsitzender der Gesellschafterversammlung des Klinikums auf &bdquo;Radio Lippe“ an.

Wie berichtet, hatte das Land die Verantwortlichen aus Lippe aufgefordert, in Lemgo mindestens ein Haus der Grundversorgung zu betreiben. &bdquo;Dies wird jedoch finanziell und personell ausgesprochen schwierig“, sagte Lehmann. &bdquo;Wir werden das versuchen und erwarten einen Ausgleich vom Land. Und es wird in der Vorlage stehen, dass wir Lemgo ambulant stärken wollen.“ Die Gesellschafterversammlung entscheidet am Dienstag, 12. November.

Ausbau zu einem ambulanten Zentrum

Die Beschlussvorlage unterscheidet sich deutlich von derjenigen Mitte Oktober, die die Gesellschafterversammlung kurzfristig von der Tagesordnung genommen hatte – nämlich in dem Punkt, in Lemgo nun doch eine Notaufnahme aufrechterhalten zu wollen. Den Plan, das Haus in Lemgo als Krankenhaus der Grundversorgung weiterbetreiben und es zudem zu einem ambulanten Zentrum ausbauen zu wollen – samt Haus- und Fachärzten, in Zusammenarbeit mit der Kassenärztlichen Vereinigung – hatten Lehmann und die Klinik-Geschäftsführung vor vier Wochen vorgestellt. Er hatte Proteste unter anderem von vier nordlippischen Bürgermeistern nach sich gezogen. Aus Düsseldorf hieß es tags drauf, eine Schließung Lemgos oder die Umwandlung in eine Fachklinik ohne 24/7-Notaufnahme sei nicht vermittelbar. Das Ministerium wolle Hilfestellung inhaltlicher und wirtschaftlicher Art geben – sprich, Gelder nach Lippe überweisen. Dieses Versprechen will Lehmann einfordern.

Lippes leitender Notarzt Daniel Fischer wiederholte in derselben Sendung, dass es Aufgabe der notärztlichen Versorgung sei, Patienten schnellstmöglich in das für sie am besten geeignete, nicht in das nächstgelegene Krankenhaus zu bringen – die LZ berichtete. Onkologie und Neurologie zu verlagern, sei aus medizinischer Sicht zwingend. Rund um die Uhr eine weitere Notaufnahme in Lemgo aufrechtzuerhalten, sei personell kaum zu schaffen. Und: &bdquo;Wir bauen in Detmold eine neue Notaufnahme mit allen Fachabteilungen – und in Lemgo gibt es dann nur eine Notaufnahme, für die, die selber kommen oder gebracht werden. Welche Patienten fahren denn dann nach Lemgo? Welche Leistungen sollen denn dort erbracht werden?“ Drauf erwarte er Antworten.

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