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Lippische Industrie verzeichnet acht Prozent Umsatzminus

Die Industrie- und mehr Gründe.

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Das verarbeitende Gewerbe in Lippe meldet sinkende Umsätze. Besonders hart betroffen ist laut IHK die Elektroindustrie. - © Symbolbild Pixabay
Das verarbeitende Gewerbe in Lippe meldet sinkende Umsätze. Besonders hart betroffen ist laut IHK die Elektroindustrie. (© Symbolbild Pixabay)

Kreis Lippe. In den 111 lippischen Betrieben des verarbeitenden Gewerbes mit 50 und mehr Beschäftigten ist von Januar bis September dieses Jahres ein Umsatz von insgesamt rund 5,8 Milliarden Euro erwirtschaftet worden. Das entspricht einem Minus von 8,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Das zeigt eine Auswertung der Daten des Statistischen Landesamtes (IT.NRW) durch die Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe). Zum Vergleich: In ganz NRW sind es minus 4,8 Prozent.

Die heimische Industrie hat im ersten Halbjahr sowohl im Inland (-8 Prozent, NRW: -5,6 Prozent) wie auch im Ausland (-8,5 Prozent, NRW: -3,8 Prozent) Umsatzanteile verloren. „Wir sind über die aktuelle Lage in der lippischen Industrie sehr besorgt“, wird Svenja Jochens, Hauptgeschäftsführerin der IHK Lippe, in einer Pressemitteilung zitiert. Viele Unternehmen des verarbeitenden Gewerbes hätten massive Absatzprobleme. Der Auftragseingang sei nach wie vor niedrig.

Wettbewerbsfähigkeit leidet

Jochens sieht dafür mehrere Gründe: „Die Wirtschaft leidet unter hohen Standortkosten. Das beeinträchtigt die Wettbewerbsfähigkeit massiv. Unsicherheiten über die künftige deutsche Wirtschaftspolitik und die Auswirkungen der US-Wahlen lähmen die Investitionsbereitschaft. Die Rahmenbedingungen für die Wirtschaft am Standort Deutschland müssen schnell besser werden. Hier besteht dringender Handlungsbedarf“, fordert Jochens.

In Lippes mit Abstand größter Einzelbranche, der Elektrotechnik, fällt das Umsatzminus mit 17 Prozent besonders groß aus. Auch die Möbelindustrie (-10 Prozent) und der Maschinenbau (-3,1 Prozent) verzeichnen ein Minus gegenüber den ersten neun Monaten des Vorjahres. Besser läuft es hingegen vor allem in der Chemieindustrie (+8,7 Prozent) und der Kunststoffverarbeitung (+6,6 Prozent).

Mehr Beschäftigte

Die Exportquote in Lippe ist laut Angaben der IHK um 0,4 Prozent auf 53,7 Prozent gesunken (NRW: 47,3 Prozent). Nach wie vor werde mehr als jeder zweite Euro von den 111 betrachteten Unternehmen im Kreisgebiet im Ausland erwirtschaftet. Trotz der schwierigen Wirtschaftslage sei die Zahl der Beschäftigten in diesen Unternehmen in den ersten neun Monaten des Jahres insgesamt um 0,8 Prozent (NRW: -0,9 Prozent) auf 28.142 Personen gestiegen, berichtet die Kammer abschließend.

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