Plakate sollen Verständnis für Messerverbot in Detmold schärfen

Kreis Lippe. Ohne Messer - dafür mit scharfem Verstand. Die Polizei in NRW hat sich einige Gedanken dazu gemacht, wie sie gerade junge Menschen mehr dafür sensibilisieren kann, gefährliche Waffen besser ganz zu Hause zu lassen. Ein Instrument dafür ist die Anfang November von NRWs Innenminister Herbert Reul vorgestellte Kampagne &bdquo;Besser ohne Messer“. Erstmals zur Adventszeit finden die dafür extra gestalteten Plakate auch auf lippischen Weihnachtsmärkten Platz.

Die Andreasmesse in Detmold ist der erste Standort im Kreisgebiet, auf dem das durchgestrichene Messersymbol samt Slogan jetzt sichtbar wird. 30 Plakate hat Polizeihauptkommissar Jens Solomon mit seinem Team pünktlich zum Start der Traditionskirmes rund um zentrale Punkte der Innenstadt aufgehängt. Dazu zählen die Eingänge zum Kronenplatz, die Wotanstraße oder auch die Parkhäuser am Finanzamt und Lustgarten.

&bdquo;Wir sind da und kümmern uns“ Es gehe nicht darum, die ganze Stadt mit den Plakaten zuzukleistern, stellt der mit dem Projekt beauftragte Polizeihauptkommissar klar. Bei einer Flut der Verbotsplakate könnte der Effekt möglicherweise auch das Gegenteil bewirken und Gefühle der Unsicherheit auslösen. Die Kampagne wolle aber etwas anderes, sagt Solomon. &bdquo;Wir suggerieren damit: Wir sind da und kümmern uns.“ Die Menschen müssten auch verstehen, aus welchen Gründen es neuerdings anlasslose Kontrollen gebe. Die Botschaft müsse klar sein. Genau dafür dienten die Plakate, auf denen der Slogan &bdquo;Besser ohne Messer“ in mehreren Sprachen verschriftlicht ist.

Laut Polizeisprecherin Nina Ehm steht inzwischen fest, dass auch der Weihnachtsmarkt in Bad Salzuflen mit der Kampagne nachziehen wird. Das sei nicht selbstverständlich. &bdquo;Es kommt auch immer auf den Veranstalter an, ob die Plakate zugelassen werden.“ In Detmold und Bad Salzuflen habe die Polizei allerdings das &bdquo;Go“ bekommen.

Und welcher tiefere Sinn und Zweck steckt dahinter? &bdquo;Der Grundgedanke ist, die entsprechenden Zielgruppen dafür zu sensibilisieren, Messer erst gar nicht mitzunehmen“, sagt Nina Ehm. Dem Konzept nach ist nämlich ein oft genannter Grund, weshalb Menschen Messer bei sich tragen, ein sehr gefährlicher. Die Annahme &bdquo;Nur zu meiner Sicherheit“ sei ein Trugschluss - denn genau da liege die Gefahr. Wer ein Messer zum Selbstschutz trage, müsse damit rechnen, dass die Waffe gegen ihn selbst eingesetzt werden könne. Selbst kleine Messer reichten, um jemanden ernsthaft zu verletzen oder gar zu töten.

Messerangriffe haben zugenommen Da die Gewaltdelikte und insbesondere die Zahl der Angriffe mit Messern nicht zuletzt nach der Terrortat in Solingen der Statistik der Polizei NRW nach stark zugenommen haben, hat die Polizei einen 10-Punkte-Plan entwickelt, um die Gefahr im öffentlichen Raum zu bekämpfen. Bekannt ist dem Konzept nach, dass nahezu die Hälfte der ermittelten Tatverdächtigen unter 21 Jahre alt sind. 45 Prozent der Tatverdächtigen verfügten nicht über die deutsche Staatsbürgerschaft.

Das Plakat &bdquo;Besser ohne Messer“ steht im Mittelpunkt der Kampagne. &bdquo;Das Plakatmotiv richtet sich an eine junge Zielgruppe, ist prägnant und einfach verständlich“, so der Leitgedanke. Ziel sei es, mit dem Messerverbotsmotiv samt Slogan eine klare Botschaft zu vermitteln. &bdquo;Messer sind im öffentlichen Raum nicht gewollt!“

Daneben wird die Kreispolizeibehörde Lippe auf den lippischen Weihnachtsmärkten sowieso verstärkt Präsenz zeigen. Aktuell gebe es keine Hinweise auf eine Gefährdung, sagt Polizeisprecherin Nina Ehm. &bdquo;Wir geben unser Bestes und setzen alles daran, dass die Sicherheit der Menschen in Lippe gewährleistet ist.“ Auch wenn es nie eine 100-prozentige Garantie geben könne, sei die hiesige Polizei sicher, dass die Menschen in Lippe die Weihnachts- und Adventsmärkte beruhigt besuchen können.

Plakate sollen Verständnis für Messerverbot in Detmold schärfen

Messerverbot auf Weihnachtsmärkten: So wird in Lippe kontrolliert

Sicherheit im Fokus: Darum wird der Detmolder Weihnachtsmarkt mit Kameras überwacht

Senioren in Bad Salzuflen angegriffen: 15-Jähriger kommt in U-Haft

Vereiste Straßen: Mehrere Glätteunfälle im Kreis Lippe am Mittwochmorgen

Betrug am Straßenrand: Sind vermeintliche „Benzin-Bettler“ in Lippe unterwegs?

Zeuge stoppt Einbruch in Blomberger Supermarkt

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus!

0,99 Euro im ersten Monat

Weiterlesen mit LZplus