So erlebte ein Augustdorfer Soldat ein Weihnachtsfest im Einsatz

Augustdorf/ Rukla. Die Städte leuchten im Schein der Weihnachtslichter, überall riecht es nach Tannengrün, Glühwein und leckerem Essen, im Radio und in den Geschäften erklingen Weihnachtslieder. Und irgendwie liegt in der Adventszeit eine ganz besondere Stimmung in der Luft. Doch wie ist es für einen Soldaten, der über die Feiertage gerade nicht zu Hause ist, sondern im Einsatz? Oberstabsfeldwebel Oliver (die Bundeswehr gibt aus Sicherheitsgründen die vollen Namen nicht preis), Abteilungsfeldwebel der Personalabteilung der Panzerbrigade 21, spricht über seine Erfahrungen.

Insgesamt fünf Monate war er in Litauen, Mission &bdquo;enhanced Vigilance Activities Litauen“, also &bdquo;erhöhte Wachsamkeitsaktivitäten“ - eine Konsequenz des Ukraine-Krieges. Die Nato hat nach dem 24. Februar 2022 ihre defensiven Maßnahmen in Ost-, Zentral- und Südosteuropa verstärkt, Deutschland hält unter anderem eine Brigade zur Verteidigung Litauens bereit. Zur Vorbereitung von Übungen und zur Abstimmung mit den litauischen Partnern sind seit Oktober 2022 Teile eines Brigadegefechtsstandes - das sogenannte Forward Command Element - dauerhaft im litauischen Rukla stationiert. Und genau dort war Oberstabsfeldwebel Oliver eingesetzt.

&bdquo;Da es nicht mein erster Einsatz war, fiel die Trennung von der Familie und Freunden zwar trotzdem nicht leicht, war aber keine unbekannte Belastung“, sagt der Soldat. Der tägliche Dienst habe ihn gefordert, &bdquo;es gab immer viel zu tun“. Die Verbindung in die Heimat sei ebenfalls jederzeit möglich gewesen, das Mobiltelefon mit wenigen Einschränkungen nutzbar. Doch &bdquo;in ruhigen Minuten waren die Gedanken natürlich im heimischen Deutschland“, sagt er, gerade während der Feiertage denke man viel an die Lieben zu Hause, auch wenn er für sich persönlich nicht von Heimweh sprechen will.

Drei Gänge-Menü, Spiele und Messe &bdquo;Wir haben es uns zur Weihnachtszeit so festlich wie möglich gemacht“, erinnert er sich. So sei der Betreuungsraum weihnachtlich geschmückt gewesen, um zumindest ein wenig weihnachtliche Stimmung während der Festtage aufkommen zu lassen. Und an Heiligabend? Da wurde ein festliches Menü zubereitet: Als Vorspeise Lachstatar mit Avocado, als Hauptgang Rumpsteak mit Prinzesskartoffeln und Rotweinschalotten sowie Lachs von der Planke, und als Nachspeise sei eine Creme mit Waldfrüchten gereicht worden. &bdquo;Eine willkommene Abwechslung zur normalen Truppenküche.“ Und im Anschluss an das Essen habe die Truppe Gesellschaftsspiele gespielt. Gemeinsam gesungen wurde nicht, &bdquo;vielleicht, um das Christkind nicht zu verschrecken, oder aber einfach, weil sich die Situation vor Ort nicht ergab“, wie er sagt.

Die litauische Bevölkerung sei den Soldaten gegenüber sehr wohlgesonnen gewesen und dankbar für die Anwesenheit, &bdquo;bei nahezu jeder Begegnung bekommt man positives Feedback über die Unterstützung Litauens durch die Bundeswehr“, erinnert sich Oberstabsfeldwebel Oliver. Und er weiß: &bdquo;Für die einheimische Bevölkerung stellt das Weihnachtsfest einen wichtigen Bestandteil im Jahr dar.“ So hatten dann auch alle Soldatinnen und Soldaten die Möglichkeit, an einer der großen Weihnachtsmessen in den umliegenden Kirchen teilzunehmen. Und auch auf eine Weihnachtsbescherung mit seinen Lieben zu Hause habe er nicht verzichten müssen: &bdquo;Da mein Sohn bereits erwachsen ist (22), wurde die Weihnachtsbescherung über Videotelefonie gemacht.“

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