Kreis Lippe. Der Kreisverband der Landfrauen Lippe trauert um Rose Begemann, die frühere Kreisvorsitzende und „Grand Dame“ des Vereins. Sie sei nach einem erfüllten und bis zuletzt selbstbestimmten Leben im Alter von 101 Jahren gestorben, teilen die Kreislandfrauen mit. Rose Begemann hat das Vereinsleben „mit viel Leidenschaft und Engagement“ ein Vierteljahrhundert mitbestimmt - zunächst als Vize-Chefin, von 1973 bis 1986 als Vorsitzende.
Für das Programm sei es ihr wichtig gewesen, aktuelle Themen zu finden, um „sich des Wandels der Zeit bewusst zu werden, einen eigenen Standpunkt zu finden und sich vielfältig neu zu orientieren“, loben die Kreislandfrauen in ihrem Nachruf. Sie erinnern an Begemanns Projekt „Alte Möbel ins rechte Licht gerückt“, bei dem es um Restaurierungen ging, um Traditionen zu erhalten und Nachhaltigkeit zu leben. „Wir schrubbten, schmirgelten und beizten gemeinsam und haben so manches kostbare Möbelstück gerettet“, wird Rose Begemann zitiert.
Im Dienst der guten Sache
Ihr Credo als Vorsitzende sei ebenfalls gewesen: Man braucht Landfrauen nur um etwas bitten, schon seien diese bereit, sich in den Dienst der guten Sache zu stellen. So schaffte Rose Begemann als leidenschaftliche Mentorin etwas „Großartiges“: 1979 wurde von etwa 700 Landfrauen in den Ortsverbänden gebacken, gebastelt, gewerkelt und gestrickt. Das so Erschaffene konnte zugunsten von Unicef verkauft werden. Im Ergebnis standen 12.000 D-Mark für ägyptische Kinder.
Der Stadt-Land-Kontakt war für Rose Begemann ein weiteres wichtiges Thema in der Landfrauenarbeit. Es ging ihr darum, Verständnis zu schaffen und auf Augenhöhe in Kontakt zu bleiben: Die Teilnahme an der ostwestfälischen Wirtschaftsschau 1976 habe die Möglichkeit eröffnet, über die Arbeit der Landfrauen auf den Höfen und über die Arbeit des Landfrauenverbandes für den ländlichen Raum zu informieren.
Durch ihre Präsenz und Kompetenz erlangte Rose Begemann große persönliche Anerkennung im Netzwerk. Sie wurde als fachlich fokussierte und zielorientierte, aber auch ausgleichende Vertreterin der lippischen Landfrauen sehr geschätzt. Auch nach ihrer Zeit im Ehrenamt begleitete sie weiterhin aktiv den Verein. Kein Landfrauentag, kein Neujahrsempfang ohne Rose Begemann, „ohne ihre sehr interessierte und zugewandte Begleitung“. Es sei den Landfrauen eine Ehre gewesen, sie so lange in ihrer Mitte gehabt zu haben.