Zuschauer sticht mit Springmesser in den Oberarm und verletzt Detmolder Fußball-Trainer

Detmold-Remmighausen. Dramatische Szenen haben sich bei der Fußball-Kreisliga-C-Partie zwischen dem SC Detmold und dem TuS Eichholz-Remmighausen am Sonntag, 23. Februar, abgespielt. Ein Zuschauer hat mit einem Messer um sich gestochen, berichten Augenzeugen, und einen Trainer am Arm verletzt. Ein Bundespolizist, der beim TuS Eichholz-Remmighausen Fußball spielt, griff ein und konnte den zwischenzeitlich geflüchteten Täter stellen.

Am Tag danach bestätigt Dr. Laura Merks, Pressesprecherin der lippischen Polizei, vormittags: &bdquo;Es gibt einen Tatverdächtigen, er ist in Gewahrsam. Wir ermitteln wegen gefährlicher Körperverletzung.“ Zudem hieß es von der Pressestelle, dass nach aktuellem Stand &bdquo;gezielt“ zugestochen worden sei: &bdquo;Das Messer steckte noch im Oberarm, es war eine ambulante Behandlung im Klinikum nötig.“ Zudem werde wegen des Verstoßes gegen das Waffengesetz ermittelt, &bdquo;es handelte sich um ein Springmesser“, hieß es von der Polizei. Der Tatverdächtige ist ein 27-jähriger Deutscher, der in Lage lebt, der Geschädigte ein 33-Jähriger aus Lemgo. Am Montagnachmittag teilte die Polizei mit: Der 27-Jährige wurde dem Haftrichter vorgeführt, der keine Haftgründe feststellte. Konkret bedeutet das? &bdquo;Der Tatverdächtige ist auf freiem Fuß, hat aber Auflagen zu erfüllen. Der Haftrichter sah keine Fluchtgefahr“, teilte Yannick Thelaner von der Polizei auf Nachfrage mit.

&bdquo;So etwas habe ich noch nie erlebt“, fasste der Schiedsrichter der Partie zusammen, nachdem er das Spiel in der 74. Minute beim Stande von 2:2 abgebrochen hatte. Sükrü Bulut (56) ist seit Jahrzehnten auf Sportplätzen unterwegs und pfeift inzwischen für den Post-TSV Detmold. Als ein Zuschauer über die Bande des Sportplatzes in Remmighausen kletterte, eskalierte die Situation am Sonntagnachmittag.

&bdquo;Mit dem Messer hat er um sich gestochen“ &bdquo;Mit dem Messer hat er um sich gestochen“, berichtete Thorsten Bewersdorff, Vorsitzender des TuS. &bdquo;Er hat einfach in eine Menschenmenge gestochen, völlig unkontrolliert. Sie bestand aus Zuschauern und Spielern“, schilderte SC-Vorsitzender Gerd Alushi (25), der für sein Team am Sonntag als Spielführer auf dem Feld gestanden hatte, den Vorfall. Das sei für alle völlig überraschend gekommen.

Schiedsrichter Sükrü Bulut berichtete von einem &bdquo;harmlosen Spiel. Ich hatte lediglich einmal die Gelbe Karte gezückt.“ Thorsten Bewersdorff nahm es genauso wahr. Bei einem Einwurf sei es zu einem Wortgefecht zwischen einem Detmolder Spieler und einem Zuschauer gekommen, so der Unparteiische: &bdquo;Ich wollte den Besucher von der Anlage verbannen. Doch auf einmal eskalierte die Situation. Sie beschimpften sich auf Kurdisch, den Inhalt konnte ich nicht verstehen.“

Es gab eine Rudelbildung mit Spielern und Zuschauern, die über die Bande gekommen waren. Dann zückte ein Besucher, der beiden Vereinen wohl unbekannt war, das Messer. Er traf den Trainer des SC, der mitspielte, im Oberarm. &bdquo;Er hat das erst gar nicht gemerkt, ich habe ihn dann darauf hingewiesen“, so Gerd Alushi: &bdquo;Für ihn ging es ins Krankenhaus, zum Glück geht es ihm inzwischen wieder besser. Unser Trainer ist wieder zu Hause.“

Täter auf dem Parkplatz gefasst Thorsten Bewersdorff war von dem Anblick geschockt: &bdquo;Es war wohl ein Küchenmesser, es steckte tief drin.“ Alushi vermutete eher ein &bdquo;großes Taschenmesser“. Den flüchtigen Täter konnte ein Polizist der Bundespolizei (&bdquo;Er spielt bei uns Fußball“, so der TuS-Vorsitzende) auf dem Parkplatz stellen. Dort übergab er ihn an die Polizei. &bdquo;Sie war mit vier Streifenwagen am Platz“, berichtete Thorsten Bewersdorff.

Wie das Spiel gewertet wird, ist noch offen. Staffelleiter Reiner Dobrott hat den Fall an das Sportgericht abgegeben: &bdquo;Daniel Terp ist dafür nun zuständig, es ist ein schwebendes Verfahren.“

Hinweis: Der Text wird laufend aktualisiert.

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