Steinheimer Rosenmontagsorden-Träger klärt auf: Karneval macht froh und schön

Steinheim. Ausgesprochen fröhlich und ausgelassen hat die Steinheimer Karnevalsgesellschaft (StKG) im Steinheimer Rathaus den Rosenmontag gefeiert, nachdem Bürgermeister Carsten Torke dem Prinzenpaar Uta Klare und Alexander Hannibal mehr oder minder freiwillig die Rathausschlüssel überließ. Kleine Pannen lockerten die Party, die von Gardetänzen begleitet wurde, auf. Zudem konnten die Narren von ihrem diesjährigen Ordensträger noch etwas ganz Wichtiges für den Karneval lernen.

Es war wohl nicht nur das strahlend-schöne Wetter, sondern auch der Sekt am Eingang, der bei manchen schon am Morgen für reichlich Konfetti im Kopf sorgte. So versuchte Steinheims Bürgermeister Carsten Torke, die Anwesenden auf einen besonders tollen Rosenmontagszug einzustimmen. &bdquo;Wenn wir dann durch die Stadt gehen, geht uns allen das Herz aus“. Einen kurzen Moment herrschte tatsächlich Totenstille, bevor die Narren in großes Gelächter ausbrachen.

StKG-Präsident Axel Remmert-Bobe konnte da noch lachen, wurde aber kurze Zeit später knallrot im Gesicht, als ihm mitten in seiner Rede auffiel, dass er völlig vergessen hatte, das Prinzenpaar zu begrüßen – das immerhin direkt neben ihm thronte. Der Prinz wiederum gab Einblicke in seine Gemütsverfassung nach den verrückten Tagen: &bdquo;Ich habe mich heute morgen gefragt, wer ich eigentlich bin und was ich hier mache.“

Warum der Steinheimer Bürgermeister anderen in den Armen liegt Offensichtlich war er nicht der Einzige, der sich dringend nach medizinisch-närrischer Betreuung sehnte. &bdquo;Wo sonst kann man Karneval als perfekte Gruppentherapie feiern, wenn nicht hier in Steinheim?“, frage Steinheims Bürgermeister Carsten Torke. Dann bat er seine Frau Marion, mal wegzuhören, und verriet, was eben diese für ihn ausmacht: &bdquo;Man kann sich mit wildfremden Menschen in den Armen liegen.“

Vergleichsweise sanft gingen die Karnevalisten in diesem Jahr mit ihrem Bürgermeister um. &bdquo;Wir haben ihn alle gewählt, jetzt müssen wir damit leben“, erkannte Prinz Alexander Hannibal, während StKG-Schatzmeister Pascal Lotzin den Verwaltungschef mit dem Bobby-Car einen Parcours durch Absperrbänder fahren ließ. In Erinnerung an die unzähligen Straßenbaustellen im vergangenen Jahr rund um Steinheim, die manchen Autofahrer zur Verzweiflung brachten.

Rezeptfrei: Steinheimer Karneval ist die beste Medizin Verzweifelt ist auch so mancher Karnevalist nach den durchfeierten tollen Tagen in Steinheim. Körper und Geist sind manchmal kaum noch spürbar. Für diejenigen hatte Hubert Mönnikes, in Steinheim geborener Professor für Innere Medizin, Psychotherapeut und diesjähriger Träger des Rosenmontagsordens, einen wichtigen Rat: &bdquo;Die Wissenschaft hat gezeigt, das Bauchgefühl ist wichtig, Lachen ist gesund, Humor stoppt Stress, Spaß verbindet uns Menschen und Freude macht schön.“ Das hörten besonders die jubelnden Frauen gern.

Seine persönliche ärztliche Empfehlung heute laute, dass die Narren dafür weder Arzt noch Apotheker konsultieren sollten. &bdquo;Diese Art von Medizin gibt es beim Steinheimer Karneval rezeptfrei.“ Er habe lebendige Erinnerungen, mit welcher Vorfreude er in seiner Kindheit dem Rosenmontagszug entgegenfieberte. &bdquo;Hier und heute ist diese Vorfreude wieder da.“

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