Fitnessstudio-Kette beendet Rehasport-Angebot in Lippe – Hunderte suchen neue Plätze

Detmold. Die Fitnessstudio-Kette &bdquo;FitnessFirst“ stellt zum 1. April das Rehasport-Angebot in ihren Studios im Kreis Lippe ein. Dem Vernehmen nach stehen damit rund 500 Rehasportler vor der Herausforderung, alternative Trainingsmöglichkeiten zu finden.

Die Life Fit Group, eine führende deutsche Fitness- und Gesundheitsplattform, zu der auch die Marke &bdquo;FitnessFirst“, gehört, hatte mit Beginn dieses Jahres die Studios vom Buena Vista Fitnessclub in Detmold, Lemgo, Horn-Bad Meinberg, Leopoldshöhe-Asemissen und Blomberg übernommen. Im Zuge der Übernahme kündigte der Nachfolger an, dass das bestehende Angebot unverändert bleibt. Nun kommt das Aus für Rehasport.

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Für die Betroffenen kommt die Kündigung des Rehasport-Angebots völlig unerwartet – und sorgt für viel Frustration. Rehasportlerin Angela Conze, die zum Wohle ihres Rückens in Detmold an dem Programm teilnimmt, sagte der LZ: “Nach der Übernahme wurde versichert, dass alles so bleibt. Nun wurde leider allen Rehasportlern gekündigt mit der Begründung: Das passt nicht ins Konzept!“ Sie und die anderen Sportler in Detmold seien am Rande einer Trainingsstunde über die Änderungen informiert worden. &bdquo;Einen neuen Platz zu finden, ist hier in der Provinz nahezu unmöglich. Bei vielen Anbietern bestehen Wartelisten“, meint Conze.

Fitness-Kette bedauert Wegfall des Angebots &bdquo;FitnessFirst“ begründet die Entscheidung zum Rehasport-Aus mit strukturellen Veränderungen nach der Übernahme. Alexander Schopenhauer, Senior Head of Operations bei &bdquo;FitnessFirst“, erklärt in einer Stellungnahme: “Fitness First hat Ende Februar 2025 die Beendigung des Rehasport-Angebots in den betreffenden Clubs zum April 2025 bekannt gegeben. Diese Entscheidung wurde nach sorgfältiger Prüfung getroffen und sowohl den Mitarbeitenden als auch den Mitgliedern kommuniziert. Bei Übernahmen evaluieren wir stets die Kompatibilität bestehender Angebote mit den nationalen &bdquo;FitnessFirst“-Standards. Im Fall des Rehasports wurde dieser Prozess beschleunigt, da der für die Durchführung essenzielle Rehasportverein seine Auflösung zu Ende April angekündigt hat.“

Man bedauere, dass das Rehasport-Angebot nicht wie ursprünglich fortgeführt werden kann. &bdquo;FitnessFirst“ werde alle betroffenen Rehasportler bei der Vermittlung zu alternativen Rehasport-Anbietern aktiv unterstützen. &bdquo;Gleichzeitig bemühen wir uns, diesen Mitgliedern weiterhin attraktive Trainingsmöglichkeiten in unseren Studios anzubieten. Dazu ist geplant, die Betreuungszeiten standortabhängig mittelfristig auszuweiten und das Kursangebot zu erweitern“, heißt es.

Ärztlich verordnetes Bewegungstraining Rehabilitationssport ist ein ärztlich verordnetes Bewegungstraining, das Menschen mit chronischen Erkrankungen, Behinderungen oder gesundheitlichen Einschränkungen hilft, ihre körperlichen Funktionen zu verbessern. Ziel ist es, Ausdauer, Kraft, Koordination und Flexibilität zu steigern sowie den Betroffenen zu helfen, ein eigenständiges Training zu etablieren. Die Kurse finden in der Regel in Gruppen statt und werden von speziell ausgebildeten Übungsleitern betreut. Ein entscheidender Punkt: Die Kosten für den Rehasport übernehmen oftmals die Krankenkassen. Wer eine ärztliche Verordnung erhält, kann an einem festgelegten Programm teilnehmen – meist 50 Einheiten über einen Zeitraum von mehreren Monaten. Die Abrechnung erfolgt über einen gemeinnützigen Rehasportverein, der mit den Krankenkassen zusammenarbeitet.

BRSNW: &bdquo;Keine besondere Situation in Lippe“ Wer einen Platz in einer Rehasport-Gruppe sucht, kann über die Rehasport-Suche auf der Internetseite des Behinderten- und Rehabilitationssportverbands Nordrhein-Westfalen (BRSNW) fündig werden. Alternativ kann man sich auch direkt beim Arzt erkundigen - oft bestehen dort auch Kontakte oder Empfehlungen. Laut dem BRSNW gibt es in Lippe rund 400 Rehabilitationssportgruppen, die von etwa 30 Mitgliedsvereinen durchgeführt werden. Für Detmold zeigt die Suche in den gängigsten Sparten, Gymnastik und Orthopädie, mehr als 170 Treffer an. Wer wissen will, wo noch freie Plätze verfügbar sind, dem empfiehlt der BRSNW, aktiv auf die einzelnen Vereine zugehen.

&bdquo;Uns ist keine besondere Situation des Rehabilitationssports im Kreis Lippe bekannt“, erklärt Stefan Ebeling, zuständig für den Bezirk Detmold beim BRSNW, auf LZ-Nachfrage. Sicherlich sei es nicht ausgeschlossen, dass Rehabilitationssportgruppen ausgelastet sein können und Wartelisten existieren. &bdquo;Natürlich wäre es möglich, kurzfristig einen freien Platz ausfindig machen zu können, sofern freie Kapazitäten in den anderen Rehabilitationssportgruppen vorhanden sind.“ Darüber habe der Verband allerdings keinen Einblick, da die Durchführung des Rehabilitationssports vor Ort durch die Mitgliedsvereine erfolgt.

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