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Im Kreis Lippe soll die regionale Vermarktung deutlich ausgebaut werden

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Sie haben beim „REGIOtalk“ referiert: Katrin Kunze (von links) und Sabine Ulbrich, Haltestulle eG, Bielefeld, Prof. Dr. Susanne Struck, TH OWL – Life Science Technologie, Sonja Retzlaff, Crowd & Rüben Steinhagen, Norbert Reichl, Food Processing Initiative e.V, Brigitte Hilcher, Regionalbewegung NRW e.V., und Dorothea Streich, Koordination Regionale.
Vermarktung, Kreis Lippe. b - © Foto: Regionalbewegung NRW e.V.
Sie haben beim „REGIOtalk“ referiert: Katrin Kunze (von links) und Sabine Ulbrich, Haltestulle eG, Bielefeld, Prof. Dr. Susanne Struck, TH OWL – Life Science Technologie, Sonja Retzlaff, Crowd & Rüben Steinhagen, Norbert Reichl, Food Processing Initiative e.V, Brigitte Hilcher, Regionalbewegung NRW e.V., und Dorothea Streich, Koordination Regionale. Vermarktung, Kreis Lippe. b (© Foto: Regionalbewegung NRW e.V.)

Kreis Lippe. Neue Lebensmittel aus Nebenprodukten, Mitmachhöfe oder gemeinschaftsgetragene Läden: Die Liste für neue Ideen und für das Ausbauen bestehender Angebote ist lang. Entwickelt wurde sie von Vertretern aus der Wirtschaftsförderung, der Ernährungs-und der Landwirtschaft. Ziel ist laut Pressemitteilung, die Ernährungswirtschaft im Kreis Lippe regional, zukunftsfähig und gemeinschaftlich auszurichten.

„Ins Rollen gebracht hat das Thema die Regionalbewegung NRW, welche die Regionalvermarktung in ganz NRW stärken möchte. Wir sind stolz darauf, dass der erste ‚REGIOtalk‘ in OWL jetzt in Lippe stattgefunden hat“, sagt Dorothea Streich, Koordinatorin für Regionale Vermarktung beim Kreis Lippe. „Er soll sich nun als regelmäßiges Format im Kreis etablieren. So können wir effizienteStrukturen aufbauen, um die entwickelten Ideen umzusetzen. Ich freue mich, dass wir in der ersten Runde direkt so viele konkrete Ansatzpunkte entwickelt haben“, ergänzt sie.

Nebenprodukte nutzen

Bei der Weiterverwertung von Nebenprodukten könnten beispielsweise wertvolle neue Lebensmittel entstehen. Aus Beerentrester – also Pressrückständen aus derSaftproduktion – oder Sonnenblumenpresskuchen können Sonnenblumenmehl oder Ballaststoffe für Riegel entstehen. Hier gelte es nun, Strukturen für eine Vermarktung in Lippe aufzubauen.

Eine weitere Idee seien Mitmachhöfe und gemeinschaftsgetragene Läden. Sie könnten aus Sicht der Ideenentwickler eine Brücke zwischen Landwirtschaft, Natur- und Klimaschutz, Bildung und Gemeinschaft schlagen. „Viele Menschen möchten sich aktiv für nachhaltige Ernährung engagieren, wissen aber nicht, wie. Mitmachhöfe bieten ihnen die Möglichkeit, sich direkt an der landwirtschaftlichen Produktion zu beteiligen, Wissen zu teilen und regionale Wertschöpfung zu unterstützen“, sagte SonjaRetzlaff von Crowd & Rüben Steinhagen beim „REGIOtalk“.

Im Kreis Lippe gibt es ebenfalls mehrere Mitmachhöfe und Solidarische Landwirtschaftsmodelle, die direkte Beteiligung ermöglichen, darunter die Solawi Dalborn in Blomberg-Dalborn, die Solidarische Landwirtschaft Ackervielfalt eG in Lage, derDorfacker e.V. in Kalletal und die Solawi am Strothebach in Schlangen.

Neben der direkten Beteiligung an der Landwirtschaft sei auch die regionale Vermarktung ein zentraler Hebel für eine nachhaltige Ernährungswirtschaft.

Nachhaltige Ernährungswirtschaft ist das Ziel

Hier setzen gemeinschaftsgetragene Läden, wie die „Marktschwärmereien“ an, die regionale Erzeugerinnen und Erzeuger direkt mit Verbraucherinnen und Verbrauchern verbindet. Michelle Fischer betreibt eine „Marktschwärmerei“ inKalletal und war beim „REGIOtalk“ vor Ort: „Ich habe viele wertvolle Anregungen mitgenommen – vor allem zur besseren Vernetzung von Erzeugerinnen und Erzeugern und Verbraucherinnen und Verbrauchern. Es gibt hier in Lippe eine starke Nachfrage nach regionalen Produkten, aber wir müssen die Strukturenweiterentwickeln, damit die Menschen sie auch einfach beziehen können“, sagt sie.

Allerdings gebe es einige Hindernisse. „Wir befinden uns in einerStapel-Krise: Unternehmen müssen effizienter und nachhaltiger werden, doch ohne Wissenstransfer und gezielte Unterstützung bleibt das für viele unmöglich. Wir brauchen eine stärkere Vernetzung zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Förderstrukturen, um die Transformation aktiv zu gestalten“, wird Norbert Reichl von der Food-Processing Initiative zitiert.

Weitere Informationen gibt es bei Dorothea Streich, d.streich@kreis-lippe.de.

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