Heike Görder tritt an: Warum die Bad Salzuflerin Landrätin werden will

Kreis Lippe. Die &bdquo;Unabhängigen Kreistagsmitglieder“ gehen mit einer eigenen Kandidatin ins Rennen ums lippische Landratsamt. Heike Görder aus Bad Salzuflen tritt bei den Kommunalwahlen am 14. September an. Sie ist neben Meinolf Haase (CDU) und Andreas Epp (Aufbruch C) die dritte Bewerberin um die Nachfolge Dr. Axel Lehmanns (SPD). SPD und Grüne haben ihre Kandidaten noch nicht bekannt gegeben.

Die Bad Salzuflerin engagiert sich für die &bdquo;Unabhängigen Salzufler Demokraten“ im Rat der Salzestadt und ist seit mehr als 20 Jahren Kreistagsmitglied, davon 18 für die CDU. Die 63-Jährige ist Mutter dreier Kinder und arbeitet als Coach bei Lippe Bildung - da geht es darum, Jugendliche gezielt in Ausbildung zu bringen. Gelernt hat sie Bürokauffrau, später studierte sie berufsbegleitend BWL. 2017 hatte sie für die CDU für den Landtag kandiert, verlor aber knapp gegen Ellen Stock (SPD).

Vor etwa zwei Jahren war Heike Görder aus der CDU ausgetreten und hatte später mit Henning Welslau und Jens Köhler (bis dato SPD- und Aufbruch C-Männer) die Fraktion der &bdquo;Unabhängigen Kreistagsmitglieder“ gebildet. Mittlerweile ist auch Britta Stricker von den Grünen zur UKTM gewechselt, und im Kreistag arbeiten sachkundige Bürger mit.

Als Verein konstituiert Nun will die UKTM im Kreis weitermachen, hat sich als Verein konstituiert. Nach Angaben Welslaus hat sie bereits neue, lokalpolitisch erfahrene Leute wie Ulrich Meier zu Evenhausen (Leopoldshöhe) oder Frank Salomon (Augustdorf) dazugewonnen und will den Chefposten im Kreishaus besetzen. &bdquo;Es ist eine ungeheure Dynamik ’reingekommen“, sagte Welslau, auf die kurze Geschichte der UKTM zurückblickend. &bdquo;Bei der Kommunalwahl anzutreten, war eigentlich nicht der Plan. Doch wir haben engagierte Mitglieder, die vorher in ganz verschiedenen Parteien aktiv waren.“ Und dieses Pfund wolle man nutzen. &bdquo;Es muss Menschen geben, die sich engagieren, auch über bestimmte Projekte in ihrer Kommune hinaus. Wir wollen das Feld nicht den Extremen überlassen.“

Ziel der UKTM sei es, Themen besser und verständlich zu transportieren, bei unterschiedlichen Auffassungen den Konsens herbeizuführen, denn Demokratie sei die Suche nach Mehrheiten. &bdquo;Die Fronten werden härter, der Ton rauer. Man verliert auch in den Räten und Parlamenten den Respekt voreinander. Da wollen wir gegensteuern“, sagt Welslau. Als Unabhängige wolle man vermitteln, helfen, Beschlüsse herbeizuführen - dies sei umso wichtiger, da der Kreistag unübersichtlicher geworden sei. Es gibt ja neun Fraktionen und Gruppen sowie den Einzelkämpfer Andreas Epp, der übrigens nicht mehr als Gast der CDU-Fraktion angehört, nachdem er seine Kandidatur als Landrat angekündigt hatte.

&bdquo;Es geht um die lippische Sache“ Es gehe ausschließlich um die Sache, betont Görder. Und zwar um die lippische. Im Gegensatz zu den Freien Wählergemeinschaften, die ja mit einer ähnlichen Programmatik seit Jahrzehnten im politischen Geschäft mitmischen, wollen sich die UKTM voll aufs lokale konzentrieren. Und dies gelinge besser, ohne etablierten Parteien irgendwie verpflichtet zu sein, den Kreis- oder Landesverbänden oder den Regierungen in den Ländern oder in Berlin. &bdquo;Unsere Mitglieder kommen aus ganz Lippe, und in vielen Kommunen gibt es unabhängige Gruppierungen oder Fraktionen in den Räten. In Bad Salzuflen, Lemgo, Leopoldshöhe ...“ Deren Anhängern wolle die UKTM ein Angebot auf Kreisebene machen.

&bdquo;Die Herausforderungen werden größer, vieles wird schwieriger“, weiß Welslau. Die finanziellen Spielräume der öffentlichen Hand sind gering. Themen wie Gesundheitsversorgung, Arbeitsmarkt, der Öffentliche Personennahverkehr stehen auf der Agenda der UKTM - und auch, dass es &bdquo;endlich einheitliche Kita-Beiträge“ in Lippe geben soll. &bdquo;Und bei diesem Thema müssen wir als Kreis wie bei anderen Themen auch die Kommunen mitnehmen, den Städten und Gemeinden Angebote machen.“ Die kommunale Eigenständigkeit sei natürlich zu wahren, &bdquo;aber ein Kreis sollte mehr Unterstützung bieten, zeigen, wie Dinge funktionieren können“, hat sich Ulrike Görder vorgenommen. Es gehe immer um Lösungen, nicht darum Recht, zu haben.

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