Zwischen Greenscreen, Mini-Bagger und Ballon: TH OWL öffnet ihre Türen für Besucher

Detmold/Lemgo. Ein Labor von innen, eine Werkstatt mit allem Pipapo, ein Hörsaal mit aufsteigender Bestuhlung - wer sich am Samstag mal alles auf einem Blick anschauen wollte, war beim Tag der offenen Tür an der Technischen Hochschule OWL (TH OWL) an den Standorten Detmold und Lemgo genau richtig.

Das Programm wurde natürlich nicht nur für angehende Studenten ausgerichtet, auch die Nachbarschaft oder Familien mit Kindern hätten mindestens in einen Heißluftballon steigen können, der in Detmold auf dem Parkdeck stand und den Lippern für ein paar Momente die Welt aus der Vogelperspektive näherbrachte.

Die Poesie des Beton Ausprobieren und selbst etwas anfassen oder mindestens durchblicken und sich wundern, das war eine Grundidee beim Tag der offenen Tür. Im Labor für Baustoffe konnten die Besucher beispielsweise erfahren, wie sich die verschiedenen Baumaterialien verhalten und wofür sie sich eignen. Und wer dazu etwas Poesie brauchte, war bei Sascha Walter richtig. Wer hätte gedacht, dass man Holz oder Lehm auch eine literarische Note abgewinnen kann?

Sascha Walter vermittelt im Hochschulalltag in der Regel Grundlagen rund um die Gestaltung; das kann von sechseckigen Füßen für ein Carport bis zur Leistungseigenschaft von Lehmputz gehen. Er sagt selbst, dass es manchmal interessanter ist &bdquo;die Studierenden erst etwas machen zu lassen und später über den Prozess zu reden“. Auf einen ähnlichen Nenner brachte es die Betonbranche schon vor Jahren, als ihr werbetechnisch mal einfiel: &bdquo;Beton. Es kommt drauf an, was man draus macht.“ In Walters Atelier konnten die Besucher alle möglichen Materialien anfassen und sich auch mal mit der Frage beschäftigen, ob Holz, Stahl, Glas, Stroh oder Beton am Ende nachhaltig genutzt werden oder die Wegwerfgesellschaft die nächste Runde einläutet.

Wer weiß was über Wasser? Ein ganz anderer Rohstoff spielte auf dem Parkdeck in Rufweite des Heißluftballons eine tragende Rolle: Wasser. Zwischen Pommes-Stand, Mini-Bagger und Ahoi-Brause stand Prof. Jörg Felmeden. Der Mann aus Nordhessen arbeitet seit rund zwei Jahren am Standort Detmold und kümmert sich in erster Linie um den Rohstoff, um den sich bereits seit Jahren immer wieder das Leben auf diesem Planeten dreht: In Klüt kam oft zu viel Wasser vom Himmel , in der Landwirtschaft fehlt Wasser mit schöner Regelmäßigkeit.

Als Professor der Siedlungswasserwirtschaft stehen bei Felmeden alle Facetten auf dem Lehrplan: Regenwasser, Leitungswasser, Grundwasser, Abwasser. Die Anpassung an den Klimawandel sei für die Forschung ein zentraler Schwerpunkt. Felmeden ist sich sicher, dass die aus dem Klimawandel und seinen Begleiterscheinungen entstandenen und immer komplexer werdenden Herausforderungen sich nicht von einer Forschungsdisziplin allein lösen lassen. &bdquo;Ich richte meine Forschungsarbeiten im Lehrgebiet stets so aus, dass man das Wissen und die Erfahrungen aller Akteure aus der Praxis einbinden kann.“

Für die Besucher am Stand rund ums Wasser war ein Quiz vorbereitet worden; und vor rund acht Wochen hatten sich bereits zwei Dutzend Akteure aus dem Netzwerk &bdquo;Wasser plus OWL“ getroffen, um gemeinsame Strategien voranzutreiben.

AR, Greenscreen und viele Besucher Und sonst? Unfassbar viele Akzente wurden letztendlich in Lemgo und Detmold an den beiden Standorten der Hochschule gesetzt: Es reichte von Augmented Reality, über ein Greenscreen-Studio bis zu einer CNC-Drehmaschine, die Schachfiguren fertigte.

TH-Präsident Prof. Dr. Jürgen Krahl fasste am späten Nachmittag zusammen: &bdquo;Der Tag der offenen Tür war ein voller Erfolg. Es war beeindruckend zu sehen, wie viele Besucherinnen und Besucher den Weg zu uns gefunden haben, um sich über ein zukünftiges Studium an unserer Hochschule zu informieren.“

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