TH OWL: So kann es am Standort Höxter weitergehen

Kreis Lippe/ Höxter. Kann das UNESCO-Weltkulturerbe Corvey in einen innovativen Campus mit starker wirtschaftlicher Vernetzung umgewandelt werden? Das sollte im Rahmen einer Machbarkeitsstudie herausgefunden werden. Im vergangenen April in Auftrag gegeben, liegt seit Kurzem das Ergebnis vor und ist dem Kreis der Finanzierenden vorgestellt worden. Fazit: Ein &bdquo;Campus Corvey“ ist nicht zukunftsweisend.

Untersucht wurden die Hochschul- und Studiengangsentwicklungen, die Nutzung der Weltkulturerbestätte sowie die Denkmalpflege und Kooperationspotenziale mit der regionalen Wirtschaft. Die Studie stellt das Nutzungskonzept und unter anderem den Aufbau eines Science-to-Business-Standorts als Möglichkeit für eine angemessene Nutzung des Weltkulturerbes auf den Prüfstand. Die gemeinsam von Corvey gGmbH, Kreis und Stadt Höxter, Land NRW, Sparkasse Höxter, TH OWL, Volksbank Brakel und Volksbank OWL finanzierte Machbarkeitsstudie wurde von einem Konsortium durchgeführt, bestehend aus rheform – EntwicklungsManagement, CHE-Consult und dem Büro Bergmann.

Bernd Klöver, Managing Director der CHE-Consult, präsentierte die wichtigsten Ergebnisse. &bdquo;Die Prognosen für die Studierendenzahlen sowohl für bestehende als auch potenzielle neue Studiengänge sind teilweise äußerst gering. Dies ist vor allem auf eine geringe Attraktivität des Standorts zurückzuführen“, wird Klöver in einer Pressemitteilung zitiert. Diese mangelnde Attraktivität wirke sich auch auf die Potenziale für einen Science-to-Business-Standort aus. &bdquo;Aus der Unternehmensbefragung und den Einzelinterviews geht hervor, dass eine ausreichende Ansiedlung von Unternehmen nicht gewährleistet werden kann.“

Fachbereiche neu definiert Eine Umsetzung der Vision eines &bdquo;Campus Corvey“ werde nicht empfohlen: Es gebe außerordentlich hohe Investitionskosten, eine lange Sanierungszeit von mindestens zehn Jahren sowie dauerhaft hohe Unterhaltskosten. &bdquo;Durch die Machbarkeitsstudie wurde sehr viel Klarheit geschaffen“, erklärte die Vorsitzende des Hochschulrats der TH OWL, Professorin Dr. Antonia Kesel (Hochschule Bremen). &bdquo;Wir hatten uns andere Ergebnisse erhofft, aber die Ergebnisse sind eindeutig.“ Auch die TH OWL bedauere, dass die Vision der Verlagerung des HochschulstandortsHöxter und der Aufbau eines Campus Corvey nicht realisierbar sei, wie Harald Fichtner, Pressesprecher TH OWL, mitteilte. Es werde nun geprüft, wie mit den Ergebnissen der Studie umgegangen werden soll.

Wie berichtet, will die TH OWL Fachbereiche neu definieren. So sollen sich Gesundheit, Ernährung und Landwirtschaft künftig in einem einzigen Fachbereich finden: ein Zusammenschluss der Studiengänge &bdquo;Life Science Technologie“ und &bdquo;Precision Farmings“, ergänzt durch Gesundheit. Dieter Hagedorn, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Lippe, sieht die Vernetzung positiv. &bdquo;In einer Zeit der immer tiefer gehenden Datengrundlage rund um die Rohstoffe der Ernährung, bis hin zum digitalen Zwilling, glaube ich, dass dieser Schritt durchaus zukunftsweisend ist. Ich freue mich, dass es gelungen ist, hier in Lippe diese Studiengänge zu etablieren.“ &bdquo; Precision Farming“ habe mit dem Standort Höxter eine gute Entwicklung genommen, die ersten Absolventen wurden verabschiedet, die beruflichen Aussichten seien gut. &bdquo;Auch im Bereich Wasser/Abwasser bahnen sich spannende Zusammenlegungen an, von denen auch die Landwirtschaft Nutzen haben kann.“

Ein Treffen zum Austausch rund um die Weiterentwicklung des Hochschulstandorts Höxter mit Vertretern der Politik soll am Dienstag, 18. Februar, stattfinden. Weitere Infos: https://www.th-owl.de/news/artikel/detail/abschlussdokumentation-vision-campus-corvey-jetzt-verfuegbar/

Ergebnisse der Machbarkeitsstudie: www.rheform.de/wp-content/uploads/2025/02/Machbarkeitsstudie-Campus-Corvey.pdf

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