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Stromnetzentgelte 2025

Strompreise in Lippe: IHK-Studie offenbart starke Schwankungen

Kreis Lippe. Die Stromnetzentgelte sind im Durchschnitt der sieben Netzbetreiber in Lippe leicht gesunken, auf der Niederspannungsebene um 0,1 Prozent und auf der Mittelspannungsebene um 2,6 Prozent. Die Stromnetzentgelte im Jahr 2025 und auch ihre Entwicklung gegenüber 2024 fallen aber sehr unterschiedlich aus.

Das zeigt der aktuelle Vergleich der Entgelte für verschiedene Abnahmefälle auf Niederspannungs- beziehungsweise Mittelspannungsebene in Lippe und benachbarten Verteilnetzgebieten der Industrie- und Handelskammer Lippe zu Detmold (IHK Lippe). „Je nach Netzbetreiber und Spannungsebene müssen die Unternehmen in Lippe bis zu 5,6 Prozent mehr oder bis zu 6,1 Prozent weniger Netzentgelte zahlen“, berichtet Matthias Carl, Geschäftsführer der IHK Lippe.

Sondervertragskunden unter der Lupe

Die IHK Lippe hat laut eigener Pressemitteilung verschiedene Abnahmefälle von Sondervertragskunden auf Niederspannungs- beziehungsweise Mittelspannungsebene in Lippe und benachbarten Verteilnetzgebieten betrachtet. Unternehmen in Lippe, die Strom auf der Mittelspannungsebene beziehen, zahlen mit durchschnittlich 6,78 Cent pro Kilowattstunde 2,6 Prozent weniger als im Jahr 2024. Das Netzentgelt auf der Niederspannungsebene beträgt in Lippe im Schnitt 10,40 Cent/kWh und ist damit nahezu unverändert.

Auf der Niederspannungsebene beziehen vor allem kleinere Gewerbebetriebe ihren Strom. Am günstigsten schneiden hier die Stadtwerke Bad Salzuflen und Westfalen Weser Netz mit 9,48 Cent/kWh ab (+4,5 bzw. -6,1 Prozent gegenüber 2024). „Beim teuersten lippischen Netzbetreiber zahlen vergleichbare Stromkunden mit 11,08 Cent/kWh immerhin 1,6 Cent mehr. Im letzten Jahr lag das Netzentgelt hier aber noch 0,35 Cent höher“, betont Carl.

Größere Betriebe beziehen Strom vor allem auf der Mittelspannungsebene. „Im Durchschnitt der vier betrachteten Abnahmefälle verlangen die Stadtwerke Lippe-Weser Service GmbH hier mit 5,99 Cent/kWh (-9,8 Prozent) die geringsten Netzentgelte“, sagt Carl. Das seien 1,78 Cent/kWh oder knapp 23 Prozent weniger als beim teuersten Netzbetreiber.

Stadtwerke Hameln sehr günstig

Im Vergleich der umliegenden Netzgebiete sind laut Recherchen der IHK die Stadtwerke Hameln sowohl auf der Niederspannungsebene (8,28 Cent/kWh) wie auch auf der Mittelspannungsebene (5,07 Cent/kWh) am günstigsten. Die teuersten betrachteten Netzbetreiber aus Ostwestfalen-Lippe sind die Netzgesellschaft Gütersloh mit 12,90 Cent/kWh bei der Niederspannung und die Stadtwerke Oerlinghausen mit 7,77 Cent/kWh bei der Mittelspannung.

Carl geht davon aus, dass die Netzentgelte wegen des Ausbaubedarfs auf Verteil- und Übertragungsnetzebene noch weiter steigen werden: „Die Netzentgelte werden damit zu zunehmend belastenden Kostenfaktor für die Wirtschaft. Die von der Bundesregierung geplante Deckelung der Netzentgelte sowie die Senkung der Stromsteuer auf das europäische Mindestmaß können hier für Entlastung sorgen“, wird Carl in der Mitteilung zitiert.

Netzentgelte beinhalten verschiedene Kosten

Die Netzentgelte beinhalten in der Regel neben dem Arbeits- und Leistungspreis für die Netznutzung die Kosten für Messstellenbetrieb, Messung und Abrechnung. Auch die vorgelagerten Kosten für das Übertragungsnetz fließen hier ein. Gegenüber dem Jahr 2024 sind diese deutlich stärker gestiegen als die Netzentgelte auf der Verteilnetzebene – und zwar je nach betrachtetem Abnahmefall um 9 bis 32 Prozent.

Die Netznutzungsentgelte können von den Netzbetreibern nicht frei festgelegt werden. Sie werden in einem komplexen Verfahren durch die Bundesnetzagentur genehmigt. Die Höhe der Netzentgelte ist ortsgebunden und hängt von vielen Faktoren wie Anschlussdichte, Erneuerungsbedarf des Stromnetzes, Versorgungsqualität und Effizienz des Netzbetreibers ab.

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