Lemgo leuchtet beim Deutschen Radiopreis: Freddie Schürheck und Maren Brand räumen ab

Kreis Lippe/Lemgo. Der &bdquo;Deutsche Radiopreis“ gilt als der &bdquo;Oscar“ der Hörfunk-Branche. Dieses Jahr haben zwei Lemgoerinnen bei der Preisverleihung im Theater &bdquo;Neue Flora“ in Hamburg abgeräumt: Freddie Schürheck, unter anderem Moderatorin für die WDR-Welle &bdquo;1 Live“, siegte in der Kategorie &bdquo;Bestes Interview“. Mit Maren Brand (&bdquo;Antenne Thüringen“) wurde eine zweite Lemgoerin als &bdquo;Beste Newcomerin“ ausgezeichnet.

Die Gala, moderiert von Katrin Bauerfeind und Thorsten Schorn sowie musikalisch begleitet von Stars wie Nina Chuba, Amy Macdonald und den Sugababes, hinterließ bei den beiden Lipperinnen großen Eindruck. Dabei war Freddie Schürheck, die ihre ersten journalistischen Erfahrungen seinerzeit als freie Mitarbeiterin der Lippischen Landes-Zeitung in Lemgo und Nordlippe sammelte, sogar gleich doppelt nominiert.

Ein Abend voller Glanz Sie stand nicht nur mit Judith Biedermann (WDR 5) für das beste Interview im Podcast &bdquo;Sportschau F“ im Fokus, sondern auch als Teil eines Riesenteams für eine deutschlandweit ausgestrahlte, kindgerechte Sendung zur Bundestagswahl. &bdquo;Eine Teamleistung, eine neue Erfahrung und total bereichernd“, erinnert sich Freddie Schürheck an die senderübergreifende Arbeit in der Politikberichterstattung für den Nachwuchs.

Durchgesetzt haben sich sowohl Schürheck als auch Brand unter mehr als 400 eingereichten Beiträgen, bei denen die Jury des Grimme-Instituts aussiebte. &bdquo;Darunter viele gute andere Interviews“, lobt Freddie Schürheck auch die Arbeit der Kolleginnen und Kollegen und fasst zusammen: &bdquo;Es war eine Ehre, auf der Couch zu sitzen.“

Geschichten, die berühren Schon der Tag, an dem sie von der Nominierung erfuhr, war ein ganz besonderer: &bdquo;Jeder Sender hat nur eine begrenzte Zahl an Beiträgen, die er ins Rennen schicken kann. Als mein Interview darunter sein sollte, habe ich das als Riesenglück empfunden“, sagt Schürheck. Als sie wenige Stunden später von der zweiten Nominierung mit der Infosendung erfuhr, &bdquo;war ich völlig fertig“.

Die Interview-Auszeichnung liegt Freddie Schürheck besonders am Herzen. Für ihren Podcast für die Sportschau sucht die frühere Lemgoerin gezielt inspirierende Frauen im Sport auf, etwa Eiskunstläuferin Tanja Szewczenko. Konkret ausgezeichnet wurde das etwa einstündige Gespräch mit Paracyclerin Maike Hausberger.

Durch den Schmerz zu Gold Die Radfahrerin, die halbseitig gelähmt ist, sprach mit Schürheck über Mobbing, Existenzängste, die schwierige Finanzierung ... aber auch ihr Gold bei den Paralympics und wie sie trotz Beziehungsende nur vier Wochen vor den Wettkämpfen diese Höchstleistung erbringen konnte. &bdquo;Mit den Interviews gucken wir hinter die Menschen“, beschreibt die frühere Lemgoerin Schürheck, was sie an dem Podcast begeistert. &bdquo;Daher habe ich mich auch auf der Bühne bei den Frauen bedankt, dass sie sich für mich öffnen.“

Als ausgezeichnete Newcomerin musste Maren Brand vor den 1000 Zuschauern eine kurze Dankesrede in der &bdquo;Neuen Flora“ halten. &bdquo;Ich war wie in Schockstarre und wusste hinterher nicht mehr, was ich gesagt hatte“, berichtet die 28-Jährige. &bdquo;Das musste ich Backstage erst einmal direkt checken. Es war irgendetwas Zusammenhangloses - aber Lemgo kam vor.“

Eine Stadt und ganz viel Stolz Tatsächlich stammt nicht nur Freddie Schürheck, ehemalige Schülerin am MWG, sondern auch Maren Brand, die auf die Karla-Raveh-Gesamtschule gegangen ist, aus der alten Hansestadt. Vor der Preisverleihung habe sie keinen Gedanken an den Sieg verschwendet. Werden in den übrigen Kategorien nämlich nur drei Nominierte eingeladen, sind es bei den Newcomern 15, damit möglichst viele Nachwuchskräfte Radiopreis-Luft schnuppern.

&bdquo;Wir wurden alle in einem Hotel untergebracht, bekamen einen Plan für Haare und Make-up“, erinnert sich die 28-Jährige. &bdquo;Eigentlich wollte ich nur einen guten Abend genießen.“ Als dann aber die Top 3 auf die Bühne gebeten wurden und am Ende Maren Brand übrig blieb, war der Sieg plötzlich real. Ihn gab es für Brands Engagement in der Nachrichtenredaktion von &bdquo;Antenne Thüringen“. Dort gelingt es der Redakteurin und Nachrichtensprecherin seit einem Jahr in der Frühschicht ab 5 Uhr, Neues aus Thüringen und der Welt für junge Leute ’runterzubrechen.

Brands Handy steht nicht still Die Verleihung der Radiopreise begreift Freddie Schürheck als tolle Möglichkeit, zu sehen, wie viel Herzblut viele Menschen ins Medium Radio stecken. Beteiligt sind am Deutschen Radiopreis, als Stifter, aber auch immer wieder als Preisträger, auch die Privatradios, zu denen unter anderem Radio Lippe zählt.

Nach der Preisverleihung wurde noch bis in die Nacht gefeiert - und zwar ohne Handyempfang, wie Maren Brand betont. &bdquo;Als ich um 3.30 Uhr im Hotel war, ist mein Handy mit Glückwünschen förmlich explodiert.“

Blick hinter die Kulissen Und noch mit einem dritten lippischen Beteiligten konnte der Radiopreis aufwarten: Radio-Lippe-Moderator Daniel Hobein hatte den Auftrag, gemeinsam mit seinem Kollegen Christopher Deppe aus Vlotho, den Podcast fürs Branchenportal Radioszene.de zu bespielen. &bdquo;Das dritte Jahr in Folge“, wie Hobein betont.

Ziel des Formats sei es, zu zeigen, was beim Radiopreis hinter den Kulissen abgeht, wie das Theater tagelang gesperrt und am Probentag mit Licht-Doubles und Stars beim Soundcheck gearbeitet werde. &bdquo;Wir machen eine Folge vorab und eine Backstage mit den Gewinnerinnen und Gewinnern“, sagt Hobein. Hinter dem Vorhang traf er denn auch auf Freddie Schürheck und Maren Brand, sodass man sich unter Lippern gleich doppelt, nein dreifach freuen konnte.

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