Alles im Kasten: Detmolder Student realisiert Serie auf Fantasy-Vorlage

Detmold. Was als ehrgeizige Idee für eine Bachelorarbeit begann, ist für Johannes Schneider (25) zu einem echten Filmabenteuer geworden: Der junge Detmolder-Student wagte sich daran, den Fantasy-Roman &bdquo;Askir – Ein Grab aus Eis“ von Richard Schwartz als Serie umzusetzen – mit eigener Crew, begrenztem Budget und einer Menge Improvisationstalent. Seit dem ersten Treffen im Juli ist viel passiert: ein kompletter Set-Umbau, mehr als 80 Beteiligte und sogar ein kleiner Unfall beim Dreh.

Die Begegnung im Juli mit Johannes Schneider (25) liegt einige Monate zurück. Schon damals stand sein Entschluss fest: Er wollte den Fantasy-Roman im Rahmen seiner Bachelorarbeit verfilmen. Ein Mammutprojekt, wie er sein Vorhaben damals selbst nannte – und das zu Recht. Immerhin ist Fantasy mit Blick auf Kostüme, Requisiten und Drehorte deutlich aufwendiger umzusetzen als etwa ein Krimi, wie Schneider damals erklärt hatte. Mit kleinem Budget sei das umso schwieriger.

Zudem mussten die beiden Hauptdarsteller, die nicht aus Detmold stammen, für den mehr als einen Monat dauernden Drehzeitraum untergebracht werden. Vieles sei durch Spenden oder Leihgaben möglich gemacht worden.

Am Set von &bdquo;Askir – Ein Grab aus Eis“ Trotz aller Herausforderungen konnte rechtzeitig alles zusammengetragen werden, sodass die Dreharbeiten am 11. August begannen und im September endeten. Der Hauptdrehort, an dem sich die Handlung des Buchs größtenteils abspielt, ist ein Raum in einem Gasthaus. &bdquo;Der Raum für den Dreh wurde uns von der TH OWL zur Verfügung gestellt“, berichtet Schneider. Dieser wurde komplett umgestaltet: Die Wände wurden mit bemalten Styroporplatten im Steinwandlook verkleidet, die Decke abgehängt und der Raum mit rustikalen Holztischen und Bänken ausgestattet. Kerzenlicht sorgte schließlich für die passende Gasthofatmosphäre.

Zu den Hauptdarstellern kamen mehrere Komparsen hinzu, ebenso wie das Filmteam, das unter anderem für Licht und Ton verantwortlich war. Insgesamt seien rund 80 Personen am Set gewesen.

Für die Handlung waren auch Kampfszenen mit Schwertern vorgesehen – selbstverständlich mit stumpfen Klingen, jedoch aus echtem Stahl. Obwohl die Schauspieler mehrere Tage lang geübt hatten, kam es während der Dreharbeiten zu einem Unfall: Die Hauptdarstellerin wurde bei einer Kampfszene an der Hand getroffen. Zwar erholte sie sich schnell und wollte weitermachen, doch für Johannes Schneider bedeutete das einen inneren Konflikt zwischen seiner Rolle als Künstler und seiner Verantwortung als Produzent. Nach reiflicher Überlegung entschied das Team, die bereits gedrehten Szenen zu verwenden, aber keine neuen Kampfszenen mehr zu drehen.

Gewissensbisse und die Frage: Würde er es noch einmal tun? Während der Dreharbeiten beschäftigte Johannes Schneider noch ein anderes Thema: Er konnte dem großen Engagement seiner Schauspieler und der Filmcrew nichts zurückgeben. Der Dreh erstreckte sich über mehrere Wochen im Sommer, und alle Beteiligten arbeiteten ehrenamtlich. &bdquo;Das ganze Projekt war nur machbar, weil die Leute so viel gegeben haben“, sagt Schneider dankbar.

Auf die Frage, ob er ein solches Projekt noch einmal in Angriff nehmen würde, überlegt er lange und antwortet schließlich lachend: &bdquo;Wenn ich das Gelernte aus dem letzten Dreh beim nächsten Mal anders machen könnte, dann ja.“

Und darum geht es in dem Fantasy-Roman: Im Zentrum der Geschichte steht der Kriegsveteran Havald, der gemeinsam mit der geheimnisvollen Magierin Leandra und der Dunkelelfe Zokora in einen epischen Konflikt zwischen dem Königreich Illian und dem mächtigen Kaiserreich Thalak gerät. Um eine drohende Katastrophe abzuwenden, müssen sie das legendäre Reich Askir finden – eine gefährliche Reise voller Intrigen, übermächtiger Feinde und göttlicher Machenschaften beginnt.

Eindrücke vom Dreh finden sich unter askir_dieserie bei Instagram.

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