Detmold. Rund 145 Teilnehmer haben bei der Tagung für Bäckerei-Technologie der Arbeitsgemeinschaft Getreideforschung (AGF) in Detmold neueste Erkenntnisse aus Forschung und Praxis kennengelernt, Innovationen diskutiert und Kontakte gepflegt.
Die AGF hatte zum 76. Mal in Kooperation mit dem Max Rubner-Institut (MRI) auf den Schützenberg eingeladen.
Impulse für eine Branche im Wandel
Das zweitägige Fachprogramm überzeugte laut Mitteilung der AGF durch thematische Breite und Tiefe. Führende Vertreterinnen und Vertreter hätten die aktuelle Entwicklung von Rohstoffen, Backtechnologien sowie Nachhaltigkeit und Energieversorgung beleuchtet. „Den Updates aus dem Lebensmittelrecht und der Betrachtung der Rohstoffqualitäts- und Marktentwicklung folgten Beiträge von Fachfirmen der Lebensmittelbranche, der Universität Hohenheim und der TH OWL, die Einblicke in Forschung zu funktionellen Ballaststoffen, Ei-Ersatz, Farbweizen und digitaler Produktbewertung gaben“, schreibt die AGF.
Ein weiterer thematischer Schwerpunkt der Tagung lag auf Nachhaltigkeit und Energieeffizienz. So hätten Fachleute aus Wissenschaft und Praxis Lösungsansätze für eine klimafreundlichere und resilientere Bäckereibranche vorgestellt. In der abschließenden Podiumsdiskussion unter Moderation von AGF-Vizepräsident Norbert Lötz (Harry Brot) sei deutlich geworden: „Die Zukunft des Backens liegt in der intelligenten Verbindung von Technologie, Ressourceneffizienz und handwerklicher Qualität.“
Fachliche Tiefe und lebendiger Austausch
Die Tagung bot nach Angaben der Veranstalter nicht nur ein hochkarätiges Vortragsprogramm, sondern auch Möglichkeiten, zu fachlichem Austausch und Vernetzung. Ob in den Diskussionsrunden, den Pausen oder am Abend – die Teilnehmer hätten intensiv die Gelegenheit genutzt, Impulse aufzunehmen und eigene Ideen einzubringen. „Was diese Tagung auszeichnet, ist die gelebte Interaktion zwischen Vortragenden und Publikum“, wird ein Mitglied des AGF-Ausschusses für Bäckerei-Technologie zitiert.
„Die begleitende Maschinen- und Produktausstellung im Haus des Brotes zeigte, wie sich die Branche dynamisch weiterentwickelt. Präsentiert wurden innovative Rohstofflösungen, neue Maschinenkonzepte und Prozessautomatisierung sowie KI-gestützte Steuerungs- und Planungssysteme“, schildert die AGF.
Gleich zu Beginn der Tagung seien André Pfeil (Harry-Brot) und Felix Gärtner (Resch&Frisch Holding) als beste Absolventen des Zertifikatslehrgangs „Detmolder Backmanager (IHK)” ausgezeichnet worden. Der modulare Lehrgang gilt in der Branche als besonders hochwertige Weiterbildung für angehende Führungskräfte und Quereinsteiger. Die Auszeichnung würdige den hohen Einsatz und das fachliche Können der Teilnehmer, die in den Bereichen Bäckereitechnologie, Betriebsführung und Qualitätssicherung herausragende Leistungen gezeigt haben.
Die Modersohn-Medaille wurde laut Mitteilung an Günter Unbehend vom Max Rubner-Institut verliehen. Mit dieser seit 1966 vergebenen Auszeichnung ehrt die AGF nach eigenen Angaben Persönlichkeiten, die sich in besonderem Maße um die Weiterentwicklung der Bäckereitechnologie verdient gemacht haben. Unbehend leitete viele Jahre lang die Versuchsbackstuben des MRI und ist eine prägende Figur der deutschsprachigen Backwarenforschung.