Pyro-Spezialist aus Schötmar gibt Tipps für Raketen, Böller & Co.

Bad Salzuflen-Schötmar/Kreis Lippe. &bdquo;King of Bling“, &bdquo;Blitzeria“ und &bdquo;Donnerschwinge“ sind längst vergriffen. &bdquo;Bad Babe“ und &bdquo;MANfred“ auch. Sie alle gehören zum Angebot im &bdquo;PYRONDO“ Online-Shop für Feuerwerk und Pyrotechnik in Schötmar. Der Trend, an Silvester nicht nur die Korken knallen zu lassen, scheint ungebrochen. Und das bewiesen am ersten offiziellen Verkaufstag für Feuerwerk am 29. Dezember auch zum Teil lange Schlangen vor lippischen Ladenkassen.

&bdquo;Einerseits werden die Stimmen gegen Feuerwerkskörper immer lauter, andererseits steigt die Nachfrage“, berichtet Daniel Dick. Der Schötmaraner muss es wissen. Er ist nach eigenen Angaben lippeweit der größte Händler von Silvester- und Ganzjahresfeuerwerk. &bdquo;Die vergangenen drei Jahre war ich ausverkauft“, erzählt der 47-Jährige von dem Run auf die Produkte, die er auch in diesem Jahr wieder vom 29. Bis zum 31. Dezember im &bdquo;PC-PrintCenter“ an der Krummen Weide in Schötmar anbietet.

Reines Saison-Geschäft Dort arbeitet der gelernte IT-Systemkaufmann als Angestellter und kümmert sich um die Post. Denn Feuerwerk sei schließlich ein reines Saison-Geschäft. Viele Tage hat er zuvor riesige Kartons und Pakete in den Laden geschafft. Ware, die online vorbestellt worden ist. &bdquo;Viele Käufer sind Stammkunden, inzwischen kommen immer mehr aus den Niederlanden“, erzählt Daniel Dick. Das dürfte sich im kommenden Jahr noch steigern, denn das Nachbarland führt zum Jahreswechsel 2026/2027 ein vollständiges Verbot für privates Feuerwerk ein - was in Deutschland nach wie vor nicht geplant ist.

Nachgefragt werden laut Dick hauptsächlich Batterie- und Verbundfeuerwerke, aber auch leise Vulkane, Fontänen und Römische Lichter, die auf Knalleffekte verzichten und auf Optik setzen. &bdquo;Im Schnitt geben die Leute zwischen 100 und 200 Euro für das Feuerwerk aus und stellen sich dafür Pakete zusammen, um die Show zu genießen“, wirbt Dick für Klasse statt Masse.

Preise klettern Die Preise seien in den vergangenen zehn Jahren enorm gestiegen. &bdquo;Das liegt hauptsächlich an den Transportkosten für die Container aus China“, weiß der Experte. Zu den Gerüchten über beinhaltete Giftstoffe kann Daniel Dick nur den Kopf schütteln. &bdquo;In Europa wird das streng kontrolliert. Es dürfen nur natürliche Materialien verwendet werden.“

Was Daniel Dick aber jedes Jahr aufs Neue nerve, sei die Tatsache, dass sich viele Menschen nicht an die vorgegebenen Zeiten halten, sondern schon vor der Neujahrsnacht böllern. &bdquo;Und die illegale, oft sehr gefährliche Ware, die der ganzen Branche schadet“, ärgert sich der Händler.

Dass Feuerwerk Lärm verursache, sei dagegen nicht wegzudiskutieren. Und ja, für Tiere, besonders die in freier Wildbahn, sei das Stresslevel an Silvester besonders hoch. &bdquo;Aber es gibt Studien, dass die sich auch schnell wieder beruhigen“, so Daniel Dick. Der Pyrotechniker mahnt trotzdem zur Rücksichtnahme, gerade im Hinblick auf die offiziell erlaubte Uhrzeit ab Mitternacht.

Kursus an der Sprengschule Dresden Pyrotechniker ist übrigens kein echter Ausbildungsberuf. &bdquo;Man muss bei 26 Großfeuerwerken mitgewirkt haben und einen Kursus belegen“, erklärt Dick, der dieses Seminar seinerzeit an der Sprengschule in Dresden absolviert hat und sich anschließend die Qualifikation bei der Bezirksregierung beurkunden lassen konnte.

Bei der Frage, ob er es selbst Silvester ordentlich knallen lässt, muss Daniel Dick schmunzeln. &bdquo;Ich nehme das, was übrig bleibt, und im besten Fall bleibt auch in diesem Jahr nichts übrig.“

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