
Kreis Lippe. Die Knöchel sind angeschwollen, die Beine müde – viele leiden unter Krampfadern. Daher laden die LZ, AOK und die Ärztekammer Westfalen-Lippe Mediziner, Betroffene und Interessierte zum Gespräch.
Im Residenz-Hotel Detmold werden Dr. Helger Stege, Chefarzt der Dermatologie am Klinikum Lippe und Dr. Klemens Thöne, Gefäßchirurg aus Horn-Bad Meinberg, Kurzreferate halten, um anschließend für Fragen der Besucher zur Verfügung zu stehen. Moderiert wird die Veranstaltung von LZ-Redakteurin Silke Buhrmester.
"Krampfadern sind krankhafte Veränderungen der Venen", sagt Dr. Stege. Gesunde Venen transportierten Blut in Richtung Herz. Damit das Blut nicht wieder in die Beine zurücksacke, befinden sich in den Venen Klappen, die diesen Rückfluss verhindern. "In der Krampfader schließen die Venenklappen nicht mehr richtig. Das Blut fließt zurück in tiefere Bereiche des Beins und staut sich vor der nächsten intakten Venenklappe", erklärt Dr. Stege. Der Druck in der Vene steige, sie dehne sich aus und beginne, sich zu schlängeln. Generell seien Krampfadern keine lebensgefährliche Erkrankung. Unbehandelt könnten sie das Gefäßsystem und das betroffene Bein schädigen. Es könne zu Venenentzündungen, im schlimmsten Fall zur Thrombose, Lungenembolie oder dem so genannten "offenen Bein" kommen.
Bei den "Krampfader-Gefährdeten" handele es sich um Menschen, die eine angeborene Bindegewebs- und Venenwandschwäche haben, die mit dem Alter zunimmt. "Bewegungsmangel, stehende Tätigkeit, Übergewicht und Schwangerschaft tragen dazu bei, dass sich Krampfadern bilden", betont Dr. Klemens Thöne. Deshalb sei Vorbeugung ganz wichtig. Zum Beispiel durch Sport (Walking, Radfahren), gesunde Ernährung und Kompressionsstrümpfe. "Inzwischen gibt es Designerausgaben", so Dr. Stege. Der Kompressionsstrumpf übe von außen auf die Venen Druck aus und verenge sie dabei so, dass die Venenklappen sich wieder berühren können. So könne das venöse Blut nicht mehr ungehindert in die Beine zurückfließen.
Natürlich gebe es weitere Behandlungsmöglichkeiten, so würden Krampfadern abhängig vom Stadium und Ausprägung unterschiedlich behandelt. "Besenreiser können verödet werden. Ohne Operation lassen sich Krampfadern durch das lebenslange Tragen von Kompressionsstrümpfen behandeln", so Dr. Thöne. Für viele eine abschreckende Idee. "In diesem Fall und wenn die Krankheit fortgeschritten ist, wird eine Operation notwendig", fügt der Mediziner hinzu. Dabei werden die Adern entweder "gezogen" oder mit Hilfe eines Katheters durch Hitzeeinwirkung verschlossen.