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Lemgo

Schädlingsbekämpfung steht im Mittelpunkt der Pflanzenschutztagung

Bauern pflügen den Maiszünsler unter

Günther Klingenhagen, Dirk Sprute (beide Referenten), Dr. Josef Lammers, (Kreis-Geschäftsführer bei der Landwirtschaftskammer), Referent Hermann Hanhart und Kreislandwirt Friedrich Oberkrome-Tasche freuten sich über die große Resonanz. 200 Landwirte kamen zur Fachtagung. - © FOTO: KRULL
Günther Klingenhagen, Dirk Sprute (beide Referenten), Dr. Josef Lammers, (Kreis-Geschäftsführer bei der Landwirtschaftskammer), Referent Hermann Hanhart und Kreislandwirt Friedrich Oberkrome-Tasche freuten sich über die große Resonanz. 200 Landwirte kamen zur Fachtagung. (© FOTO: KRULL)

Lemgo-Matorf. Der Maiszünsler hat gestern die Landwirte beschäftigt, die sich zur Pflanzenschutztagung im Gasthof "Hartmann" in Lemgo-Matorf eingefunden hatten. Der Schmetterling ist im vergangenen Jahr von Süden her auch in den Kreis Lippe eingeflattert und bedroht die Ernte.

Die Larven haben in den Stängeln auch nach der Ernte überwintert, warnten die Experten. Dirk Sprute kennt aber ein Gegenmittel: "Um die Verbreitung zu verhindern, reicht es aus, nach der Ernte im Spätherbst sorgfältig zu häckseln und die Masse in den Boden einzuarbeiten." Befinde sich im Kreis Lippe doch auch nur ein geringer Maisanteil von sieben Prozent auf den Feldern, sodass der Befall durch den Maiszünsler noch gering sei, sagte Sprute weiter. Aber selbst wenn Landwirte keinen Zünsler auf ihren Feldern feststellten, sollten sie häckseln um eine Ausbreitung zu verhindern. Desweiteren hat die Bauern eine neue Wirkstoffgruppe bei Mitteln gegen Pilzbefall beschäftigt: So informierte Hermann Hanhart die Landwirte über Carboxamide.

Etwa 200 Landwirte kamen zu der Pflanzenschutztagung, zu dem die Kreisstelle Lippe der Landwirtschaftskammer eingeladen hatte. Auf der Tagesordnung: Herbizide (gegen Kraut), Insektizide (gegen Insekten) und Fungizide (gegen Pilze).Kreislandwirt Dr. Friedrich Oberkrome-Tasche freute sich über die große Zahl der anwesenden Landwirte. "Sie zeigen damit höchste Verantwortung", bescheinigte er ihnen. Neben Dirk Sprute gaben auch Günther Klingenhagen und Hermann Hanhart im Laufe des Vormittags Ratschläge und Anwendungsempfehlungen zu den drei Gruppen der Pflanzenschutzmittel.

Eine verpflichtende Unterrichtseinheit für Landwirte? "Das hier ist keine Pflichtveranstaltung. Aber die Tagung ist im Interesse der Landwirte, wie man übrigens auch an der hohen Zahl der Anwesenden sehen kann, und die Weitergabe dieser Informationen gehört zu den Aufgaben der Kammer", erklärte Dirk Sprute.

Der Referent und Berater der Landwirtschaftskammer sprach auch über den Einsatz von Herbiziden, also Mitteln, die gegen die Verunkrautung eingesetzt werden. Damit müssten Landwirte im Frühjahr beginnen. Die Mittel würden binnen maximal 30 bis 35 Tagen abgebaut. Wenn man sie im März einsetze und die Frucht im Juli ernte, sei man auf jeden Fall auf der sicheren Seite, und der Verbraucher sei in keiner Weise betroffen, erklärte Dirk Sprute.

Die Landwirte müssten den Einsatz der Herbizide außerdem genau dokumentieren, und diese Unterlagen bei einer Kontrolle vorlegen. Spätestens, wenn sie ihre Ware verkaufen wollten, würde beispielsweise die abnehmende Mühle danach verlangen.

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