Ein neues Backhaus für Eben-Ezers Familienstiftung in Lage

Lage-Heiden. Die ersten, noch ofenheißen Hefebrötchen mit Speck gingen weg wie warme Semmeln. Das neue Backhaus des Familienzentrums &bdquo;Unter dem Regenbogen" auf dem Gelände der evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Heiden hat seine Feuertaufe mit Bravour bestanden.

Alle waren zu der Einweihung gekommen: Kinder, Eltern, Vertreter der Kirchengemeinde, Kita-Leiterin Inge Plöger-Greive, Pfarrerin Brigitte Fenner, Heinz Tölle von der Aktionsgemeinschaft, Kai-Jörn Rosin und einige seiner Leute von Heiden Spektakel und nicht zuletzt alle, die ehrenamtlich an der Errichtung des Projektes der Stiftung Eben-Ezer mitgeholfen hatten. Verantwortlicher Bauleiter war Sozialarbeiter Bruno Rischmüller-Affeldt, unter dessen Ägide ähnliche Backhäuser im Rahmen dieses inklusiven Vorhabens bereits in Bavenhausen und in Lemgo entstanden sind.

&bdquo;Wenn Sie mich auf die Baukosten ansprechen – das Ganze hat fast nichts gekostet – nur Schweiß und den steten Einsatz der Helfer", sagte Rischmüller-Affeldt. Die Aktion Mensch habe sich organisatorisch an dem Projekt beteiligt, in das außerdem Spenden flossen. Den Löwenanteil, das eigentliche Bauen, besorgten Mitarbeiter vom eeWerk Lemgo der Stiftung Eben-Ezer und etliche Eltern der Kindergartenkinder vom Familienzentrum. Ein Vater rückte an einem Wochenende mit einem Bagger an, um das Fundament auszuschachten. &bdquo;Die Kinder haben aber auch kräftig mit angepackt", lobt der Projektleiter den Einsatz der Kleinen. Sie haben zum Beispiel bei der Fertigung der verbauten Handstrichziegel aus Lehm mitgeholfen. Der Boden besteht aus Ziegeln, die im Ziegeleimuseum Hagen gebrannt worden sind. Balken und Dachziegel des im Fachwerkstil vollendeten Gebäudes stammen zum Teil aus Recycling-Material.

Insgesamt zwei Jahre hat die Fertigstellung des Backhauses gedauert. Dazu haben 20 Workshops zu jeweils sechs Stunden stattgefunden, an denen geplant, gesägt, gehämmert und die Wände aus rund 1200 Lehmziegeln hochgezogen wurden. Als erstes war der Ofen fertig, um ihn herum entstand dann das restliche Bauwerk. &bdquo;Eigentlich wollten wir anfangs nur ein Bienenhotel bauen, daraus ist dann dieses wunderhübsche Backhaus geworden", schmunzelt die Leiterin des Familienzentrums Inge Plöger-Greive. Zwischendurch habe sie angesichts der ganzen Arbeit kurz kalte Füße bekommen. Dann, als feststand, dass fast das ganze Kirchdorf beim Bau mithelfen würde, war sie erleichtert. Wie für jedes Gebäude musste eine Genehmigung beantragt werden, außerdem war eine Feuerstättenschau erforderlich. Eine Einweisung in das &bdquo;Personal", das den Ofen künftig bedienen soll, findet in Kürze statt.

In erster Linie steht das Backhaus dem von der Stiftung Eben-Ezer getragenen Familienzentrum zur Verfügung. &bdquo;Aber hier treffen sich in Zukunft auch die Mitglieder von Heiden Spektakel , Vereine und Gemeindeglieder", so Inge Plöger-Greive.

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