Hupende Züge stören am Lagenser Goetheweg

Lage. Knapp vier Monate ist es her, dass sich Wilfried Schuster mit einem Anliegen an die LZ gewendet hatte: Die Züge, die die Schötmarsche Straße (B 239) in Lage überqueren, seien viel zu laut . Nach dem Artikel und Schusters Beschwerde bei der Deutschen Bahn habe sich nun etwas getan – doch es gebe noch ein weiteres Lärmproblem: Der unbeschrankte Personen-Übergang am Goetheweg, vor dem jeder passierende Zug einen lauten Signalton ausstößt.

Wilfried Schuster wohnt in der Nähe von beiden Übergängen und möchte den Lärm nicht länger hinnehmen. Nach seiner Beschwerde im Sommer habe die Deutsche Bahn reagiert, denn die Züge fahren laut Schuster nun deutlich langsamer über die Schötmarsche Straße. Damit einher gehe eine &bdquo;bei weitem geringere Geräuschentwicklung", stellt er zufrieden fest. &bdquo;Daher wollte ich mich als Anlieger bei der Deutschen Bahn bedanken", sagt er und betont, dass Bürgerinitiative etwas bringe. Im Internet formuliert die Deutsche Bahn das Ziel, den Schienenlärm bis 2020 zu halbieren. Das seien laut Wilfried Schuster nicht nur leere Worte. &bdquo;Vielleicht reagieren sie auch auf diese zweite Geschichte", sagt er und meint den unbeschrankten Personen-Übergang am Goetheweg.

Hier fahren die Züge nach und von Bielefeld entlang – und hupen einige Meter bevor sie den Übergang passieren. Das sei für viele Anlieger ein Ärgernis, sagt Schuster. 80 Dezibel misst er vor Ort mit einer App auf dem Handy. &bdquo;Die Lösung, dass der Zug jedes Mal in beide Richtungen hupen muss, macht keinen Sinn mehr", sagt er. Das nehme keine Rücksicht auf die Bedürfnisse der Anwohner. Der Weg über die Schienen führt zu Schrebergärten und werde nur selten genutzt. Wilfried Schuster schlägt in einer Mail an die Deutsche Bahn eine digitale Überquerungserlaubnis per App sowie eine Metalltür mit Schlüssel nur für die Schrebergartenbesitzer vor. Eine Antwort habe er bisher nicht erhalten.

Planungsbüro prüft die Bahnübergänge

Nicht nur Anwohner Wilfried Schuster setzt sich für eine Veränderung ein: Die CDU-Ratsfraktion in Lage hat Anfang August einen Antrag an die Stadt Lage gestellt. Mit dem Schreiben wollen sie die Verwaltung beauftragen, Gespräche mit der Deutschen Bahn aufzunehmen, um zu prüfen, welche Möglichkeiten es für Bahnschranken oder eine Lichtsignalanlage gebe. Diesen Antrag hat die Stadt im August an die Deutsche Bahn weitergeleitet, sagt Beigeordneter Thorsten Paulussen. &bdquo;Ein Planungsbüro der Bahn überplant derzeit die noch ausstehenden zu sanierenden Bahnübergänge in Lage und in dem Zusammenhang wird überprüft, ob der unbeschrankte Bahnübergang am Goetheweg durch eine Beschrankung ersetzt werden kann, damit das Hupen entfallen kann", teilt Paulussen auf Nachfrage den Stand der Dinge mit.

Hupen müssen die Züge an unbeschrankten Bahnübergängen der Sicherheit wegen, weiß er. Eine solche Planungsüberprüfung nehme meistens ein halbes Jahr in Anspruch, schätzt Paulussen ein. Die lange Wartezeit auf eine Antwort rühre daher, dass &bdquo;bei Überprüfungen von Sachlagen die Bahn immer mehrere Abteilungen befragen muss, bevor eine Antwort über die Pressestelle erfolgt". Diesen Hinweis habe die Stadt Lage vom Büro der Bahn bekommen. Mit einer Rückmeldung ist also ab Februar zu rechnen.

Von der Deutschen Bahn war trotz mehrfacher Nachfrage der LZ bislang keine Stellungnahme zu bekommen.

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