Rekord: Freibad Heiden verkauft 465 Saisonkarten an zwei Tagen

Lage-Heiden. &bdquo;Pommes sind ausverkauft" oder &bdquo;Springen vom Beckenrand verboten" waren in den vergangen Jahren wohl die schlechtesten Nachrichten für Freibadfans. In diesem Jahr kam einiges an Beschilderung dazu wie etwa &bdquo;Durchgang verboten" und &bdquo;Einbahnstraße". Eine enorme Herausforderung und große Verantwortung durch die Corona-Pandemie, der sich auch die Freibadinitiative Heiden (FBI) stellen musste.

&bdquo;Chlor tötet im Schwimmbad die Viren ab", so lautete die Aussage am 23. April im zweiten Pandemieplan Bäder der Deutschen Gesellschaft für das Badewesen. &bdquo;Diese Nachricht hat uns dazu veranlasst, umgehend ein Hygienekonzept zu entwerfen", erinnert sich Manfred Hempelmann noch genau an den anfänglichen Optimismus, der jedoch schnell einen Dämpfer bekam. &bdquo;Demnach hätten wir höchstens 120 Gäste gleichzeitig einlassen können. Das hätte sich weder für uns noch für den Kiosk gerechnet", so der Kassenwart, der seit der Vereinsgründung Mitte der achtziger Jahre Mitglied und seit dem Jahr 2007 im Vorstand aktiv ist.

Tägliches Warten auf neue Verordnungen Gemeinsam entschied das FBI-Team: Wir lassen das Bad in diesem Jahr zu. &bdquo;Am 6. Mai gab es dann Neuigkeiten seitens der Landesregierung." Hempelmann hat die Chronologie der Geschehnisse dieses Jahres genauestens nachgehalten. Freibäder sollten ab dem 20. Mai unter strengen Auflagen von Abstand und Hygiene öffnen können. &bdquo;Täglich haben wir auf der Internetseite des Landes gesucht, aber erst am 16. Mai die neuen Spielregeln erhalten", moniert der 72-Jährige den schleppenden Informationsfluss.

Die damit verbundene Botschaft, dass nun in Heiden 300 Gäste gleichzeitig in das Bad eingelassen werden konnten, ließ den FBI-Vorstand umgehend tagen. &bdquo;Wir waren uns schnell einig, unter den jetzt vorgegebenen Bedingungen zu öffnen und drehten prompt den Wasserhahn auf", schmunzelt der Schatzmeister des Vereins.

Der bestehende Hygieneplan wurde nun angepasst und umgehend dem Gesundheitsamt des Kreises Lippe sowie der Stadtverwaltung Lage zugesandt. &bdquo;Wir mussten nur noch eine Regelung finden, das geforderte Besucherverzeichnis so sicher, aber auch so einfach wie möglich zu gestalten", erzählt Manfred Hempelmann. So entstand die Idee, die personalisierte Form der Saisonkarten beizubehalten. &bdquo;Keiner wusste zu dem Zeitpunkt, ob und wie die Badesaison überhaupt bis zum Ende des Sommers durchgeführt werden kann. Um auf der sicheren Seite zu sein und entsprechende Kaufanreize zu schaffen, haben wir die Preise reduziert und gleichzeitig eventuelle Rückforderungen ausgeschlossen."

Fast 50 Prozent weniger Gäste Dass dies wohl der Königsweg war, zeigte sich dann auch direkt am 22. und 23. Mai. &bdquo;An diesen beiden Tagen haben wir Saisonkarten für 465 Personen verkauft. Mehr als jemals zuvor", ist Hempelmann auch rückblickend noch sichtlich baff. &bdquo;Viele Käufer haben den Differenzbetrag sogar als Spende dagelassen", erzählt er weiter und freut sich über die finanzielle Unterstützung sowie die Tatsache, dass die Bevölkerung hinter dem Bad steht. Einer unserer Stamm-Gäste brachte einfach mal so zwei große Kanister Handdesinfektion mit."

Am Ende der Saison zählte das Freibad in Heiden immerhin 10.442 Besucher – im Vorjahr waren es 18.077. &bdquo;Wir schaffen das zusammen", lautet das Motto in Heiden. Deshalb wird auch jetzt schon voller Optimismus für das kommende Jahr geplant. &bdquo;Die Beckenfarbe und neue Sonnenschirme sind bereits eingelagert", betont Manfred Hempelmann und möchte keine Zweifel an einem pünktlichen Saisonstart im Jahr 2021 zulassen.

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