Der Lagenser Martinimarkt kehrt zurück

Lage . Es lockert sich, Kirmes und Volksfeste sind wieder möglich. Schausteller Adolf Steuer freut sich darüber – und hat gleichzeitig sehr gemischte Gefühle. Vom 22. bis 24. Oktober wird zum Martinimarkt eingeladen. Es ist wie mit den Gefühlen: Einiges bleibt gleich und es wird doch etwas anders.

Adolf Steuer organisiert den Martinimarkt und hat bereits mit seinen Kollegen Kontakt aufgenommen. So richtige Euphorie sei nicht aufgekommen. Nicht etwa, weil die Schausteller nach monatelangem Stillstand nicht wieder anfangen wollten. Es sind die Umstände, die es schwierig machen.

Es fehlen Aushilfen

Wie in allen Branchen fehlen die Aushilfen. Die Aushilfskräfte kämen zu einem großen Teil aus dem Ausland, aber nicht, um auf nur einer Kirmes zu arbeiten. &bdquo;Wir brauchen verlässlich Termine. Ein Fest reicht nicht, dafür kommen die nicht. Sie wollen im Anschluss den nächsten Job", erklärt Steuer. Und diese Jobs sind immer noch rar gesät. In einigen großen Städten seien die Feste abgesagt worden, in anderen liefen die Diskussionen noch. &bdquo;Seit vorgestern wissen wir erst, dass in Lemgo und Detmold Kirmes stattfindet. Um zu planen, ist das sehr kurzfristig." Die Kosten seien ein weiterer Faktor.

&bdquo;Da werden Millionen über die Straße bewegt, die müssen abgezahlt und unterhalten werden", sagt Steuer und meint damit die Fahrgeschäfte. Kirmes sei ein knallhartes Geschäft. &bdquo;Viele denken, die Schausteller bauen einmal bei einem großen Fest auf, kassieren Unsummen, legen dann die Füße hoch und leben von den Einnahmen das ganze Jahr. Wir aber brauchen jede Woche Kirmes – verlässlich."

Fahrgeschäfte haben es schwer

Und keineswegs sei es so, dass die Fahrgeschäft sofort aufgebaut werden könnten. Weil es keine Feste gab, wurden sie aus Kostengründen abgemeldet und eingelagert. Wenn sie jetzt aufgebaut werden sollen, brauchen sie einen TÜV-Prüfer, der sie abnimmt. Und da gibt es mittlerweile einen argen Engpass – Termine seien so gut wie nicht zu bekommen, schon gar nicht schnell.

&bdquo;Die hatten im Lockdown keine Kunden, weil die Schausteller ja nichts machen konnten. Deshalb wurden sie für andere Aufgaben geschult und eingesetzt, die, die in den Ruhestand gingen, wurden teilweise nicht ersetzt. Die Folgen spüren wir jetzt, es ist schwieriger und auf knappe Kante genäht", erklärt Steuer, der seinen Autoscooter beim Martinimarkt aufbauen wird.

Verkaufsoffener Sonntag und Flohmarkt

Er und auch seine Kollegen sind trotzdem optimistisch, die Schaustellerfamilien hielten zusammen. Dass das Fest in der Innenstadt auch angenommen wird, davon gehen sie aus. &bdquo;Die Erfahrungen aus anderen Städten zeigen, dass die Leute gerne wieder rausgehen wollen und auf die Kirmes oder zum Volksfest gehen." Beim Martinimarkt geht es am Freitag, 22. Oktober, mit einem Aktionstag los: Ein Ticket für ein Fahrgeschäft kostet zwei Euro. Entlang der Langen Straße werde es das gewohnte Angebot für die unterschiedlichen Altersklassen geben. Samstag und Sonntag geht es weiter, die Geschäfte laden zum Verkaufsoffenen ein und an der Bergstraße ist ein Flohmarkt aufgebaut.

Für den Martinimarkt gelten die 3G-Regeln, das Ordnungsamt der Stadt Lage wird stichprobenartig kontrollieren. An den Kassen der Fahrgeschäfte wird der Nachweis gefordert, wer ansteht, sollte Abstand wahren. Weil Ferien sind, werden die Kinder und Jugendlichen nicht durch die Schultests befreit. Aber es gibt Möglichkeiten: Das Deutsche Rote Kreuz steht mit seinem Testmobil am Klara-Ernst-Platz, Freitag und Samstag von 9 bis 15 Uhr, sonntags sind die Drive-In-Tesstationen in Lemgo, Bad Salzuflen Messezentrum und Detmold geöffnet.

Hoffen auf besseres Wetter

Für Kinder und Jugendliche, die noch nicht geimpft wurden oder die nicht genesen sind, sind die Tests kostenlos. Ebenso unter anderem für die, die nachweisen, dass sie aus medizinischen Gründen nicht geimpft werden können.

Was sich Adolf Steuer wünscht? &bdquo;Dass viele Leute in die Kirche gehen und für besseres Wetter beten. Da ist der Bericht im Moment nicht so gut", sagt er lachend. Weitere Informationen zu Corona und den Testregeln gibt es unter www.kreis-lippe.de .

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