Bei der Briefwahl brummt es schon

Lage . Die Frage danach, wie es mit der Vorbereitung der Landtagswahl läuft, beantwortet Detlef Slotta spontan: &bdquo;Was haben Sie am 15. Mai vor?" Oha, das klingt, als ob Wahlhelfer fehlen würden. Aber ganz so dramatisch ist es nicht, denn der Fachgruppenleiter des Teams Zentrale Dienste, Wahlen ist gewappnet.

Allerdings gibt es noch Absprachebedarf in Bezug auf die Maskenpflicht und auch eine Neuerung für die Briefwahl – die Anlaufstelle ist nicht mehr im Bürgerhaus, sondern im Lagenser Forum.

26.000 Wahlberechtigte Um die 26.000 Lagenserinnen und Lagenser werden aufgerufen, ihre Stimme abzugeben. Wobei das Wählerverzeichnis bis Ende dieser Woche noch ergänzt wird: Es werden die nachgetragen, die in die Zuckerstadt gezogen und hier gemeldet sind.

Das ist Routine, aber die Pandemie hat die Abläufe nicht nur der vergangenen Wahlen verändert, auch dieses Mal gibt es Besonderheiten.

Sieben Urnen für Briefwahl 19 Wahlurnen stehen in den Ortsteilen, 7 stehen für die Briefwahl bereit. In jedem Wahllokal gibt es ein Team von acht Leuten, der Wahlvorstand und die Wahlhelfer. 20 Bürger stehen auf der Reserveliste, falls Helfer ausfallen.

Und es gibt so etwas wie eine stille Reserve. Die Teams müssen nicht in 8er-Besetzung vorgehalten werden, es geht auch mit 7. Dann allerdings dauere die Auszählung länger. Wobei: &bdquo;Genauigkeit geht grundsätzlich vor Schnelligkeit."

Viele Wahlhelfer sind für eine Maskenpflicht im Wahlraum Den Bürgern, die auf der Reserveliste stehen, soll bis zum 12. Mai mitgeteilt werden, ob sie benötigt werden. Schließlich sollen sie Planungssicherheit haben und sich an dem Sonntag auch was anderes vornehmen können", erklärt der Fachgruppenleiter. Eine Frage sei bereits öfter aus den Wahlhelfer-Reihen gestellt worden: Wie sieht es mit der Maskenpflicht aus? Ganz frisch ist bei Slotta eine Mail des stellvertretenden Landeswahlleiters eingetroffen. Es geht um Corona und den Schutz vor der Ansteckung.

&bdquo;Ich habe Wahlhelfer, die klar gesagt haben, dass sie nicht zur Verfügung stehen, wenn es keine Maskenpflicht im Wahlraum gibt", sagt Slotta. Und das könne er gut nachvollziehen, denn er kennt die Konsequenzen, die eine Ansteckungswelle hat. &bdquo;Einige meiner Kollegen sind ausgefallen, sie sind in Quarantäne. Das ist schwer aufzufangen, insofern haben wir die Verantwortung auch unsere Mitarbeiter zu schützen – und die Wahlhelfer natürlich auch."

Appell für das Masketragen Dass das über das Hausrecht einfach zu regeln ist, die Stadt Lage also Maskenpflicht in den Wahllokalen anordnen kann, das ist laut stellvertretendem Landeswahlleiter so nicht ohne weiteres möglich. Die Maskenpflicht gelte für genau definierte Bereiche, zum Beispiel für Bus, und Bahn oder in Kliniken. &bdquo;Eine Wahl ist speziell, weil es für jeden Stimmberechtigten möglich sein muss, seine Stimme abzugeben."

Deshalb richte die Stadt Lage den dringenden Appell an alle, doch die Maske im Wahllokal aufzusetzen. Sie haben schnell mehr als zehn Leute in einem Raum zusammen, es wird geredet, man steht zusammen – das ist alles nachvollziehbar, aber man sollte auch an die Wahlhelfer denken, die dabei kein gutes Gefühl haben, wenn keine Masken getragen werden", meint Slotta.

Wahlvorstand könnte eingreifen

Und sollte das mit der Rücksichtnahme nicht fruchten, dann gebe es die Möglichkeit, den Zugang kurzfristig zu reglementieren, also zum Beispiel nur jeweils einen Wahlberechtigten in den Raum zu lassen. Das würde dann der Wahlvorstand vor Ort umsetzen.

&bdquo;Entschieden ist das noch nicht. Wir werden das mit dem Bürgermeister besprechen und festlegen, wie wir verfahren." Im übrigen seien es noch einige Wochen bis zur Wahl. &bdquo;Und wer weiß schon, was sich bis dahin alles entwickelt – das haben wir ja in den vergangenen Jahren gesehen, wie schnell Regelungen auf den Weg gebracht werden."

Briefwahlbüro im Forum Fest steht, dass das Briefwahlbüro im Zentrum in das Lagenser Forum verlegt wird, es war vormals im Bürgerhaus. Ab Montag wird es geöffnet. Und auch hier gilt: &bdquo;Wir wollen aus Gründen der Ansteckungsgefahr möglichst wenig Bürgerkontakt und werden die abgeschlossene Urne im Vorraum platzieren, außerdem steht der Multifunktionsraum zur Verfügung."

Slotta geht davon aus, dass 45 Prozent der Bürger das Briefwahlangebot nutzen werden. Bis zu 7500 Stimmen wären das, gestern wurde laut Slotta die 3000er-Marke bei den Anträgen geknackt.

Bei der Briefwahl brummt es schon

In diesen kuriosen Wahllokalen kann in NRW gewählt werden

Karnevalisten dürfen im Kostüm und angetrunken wählen

Zulauf in NRW-Wahllokalen: Beteiligung etwas gestiegen

Wahlhelfer-Boom in NRW - auch dank mehr «Erfrischungsgeld»?

Bundestagswahl: Rund 675.000 Wahlhelfer im Einsatz

Landtagspräsident ruft zu «Stimme für die Demokratie» auf

Lippische Landes-Zeitung: Nachrichten aus Lippe, OWL und der Welt

Weiterlesen mit LZplus

0,99 € im ersten Monat

Angebot: Jahresabo nur 99 €