Zuckerfabrik zieht Bilanz ihrer Rübenkampagne

Lage. Die Bilanz der Rübenkampagne ist gemischt. Die Pflanzen hatten einen guten Start im Frühjahr, aber dann setzten die Wetterschwankungen und Schädlinge den Zuckerrüben zu. Der Zuckergehalt liegt minimal über dem des Vorjahres, aber der Ertrag ist geringer. Im Schnitt lag er bei etwa 76 Tonnen je Hektar.

Dr. Stefan Brinker hat die Bilanz zusammengestellt, die Kampagne ist seit dem 8. Januar beendet. Weitgehend sei alles unfallfrei verlaufen, das "weitgehend" meint den Brand im Oktober in einem Pellet-Silo, den die Feuerwehr aber schnell unter Kontrolle hatte und der den Produktionsfluss auch nur im Bereich der Tierfuttermittel beeinträchtigt hatte. Ein großes Lob spricht er den Lkw-Fahrern aus, die die Ernte wie am Schnürchen angeliefert haben.

Zuckerrüben sind im vergangenen Jahr in zwei Zeitfenstern ausgesät worden, dreiviertel der Rüben sind bis Ende März und der Rest ab Mitte April in die Erde gekommen. Dann lief es erst einmal gut, der Regen half, als es dann etwas wärmer wurde, schlossen sich die Reihen früh. Aber es ist nicht nur das Wetter, das Einfluss auf die Rüben hat.

So habe es einen starken Befall mit schwarzen Bohnenläusen gegeben, die grüne Pfirsichblattlaus sei seltener aufgetreten. Ein weiterer Feind der Zuckerrübe ist die Blattfleckenkrankheit, ab Mitte September sei sie massiv aufgetreten. "Bestände sind teilweise blatttechnisch zusammengebrochen", sagt Brinker. Das bedeutet: Rübenertrag, Zuckergehalt und Zuckerertrag sinken.

2022 war extrem trocken Wobei die Ertragsergebnisse der Betriebe untereinander sehr schwanken. Nach 2018 sei 2022 das trockenste Jahr der letzten 20 Jahre gewesen, das zeigten die Wetteraufzeichnungen für Lage. Es habe weniger als 700 Millimeter Jahresniederschlag gegeben.

Es sei nicht absehbar, ob das Auswirkungen für die Böden in den kommenden Jahre habe, schließlich hat der Regen neben anderen Faktoren Einfluss auf die Bildung der Humusschicht. In 2022 sei das Wasserspeichervermögen auf den schwereren Böden ausschlaggebend gewesen, leichtere Böden fielen laut Brinker ertrags- und zuckergehaltsmäßig teilweise stark ab.

Schutzvliese haben sich bewährt "Die Vorjahresergebnisse werden beim Zuckergehalt nur minimal übertroffen, beim Rübenertrag jedoch nicht erreicht." Zu Kampagnenbeginn habe es hohe Zuckergehalte im 20-er Bereich gegeben, als eine Regenphase begann, sanken sie auf unter 17 Prozent. Sonnige Tage im Oktober führten dann wieder zu deutlichen Anstiegen, bis die einsetzende Frostphase Mitte Dezember wieder ein leichtes Absinken bewirkte.

Brinker: "Durch das trockene Herbstwetter und sehr gute Rodebedingungen gab es wenig Erde an den Rüben, was die Verarbeitung erleichtert." Bewährt hätten sich auch die Schutzvliese. Die Mieten waren vor den stärkeren Frösten im November und Dezember abgedeckt worden, dann folgte das extrem milde Wetter und auch da habe sich die "ausgezeichnete Schutzwirkung der eingesetzten Rübenvliese gezeigt".

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