Dieser Lagenser macht ein Denkmal zu einem Wohnhaus mit Charme und familiärer Geschichte

Lage-Heiden. Das Haus an der Marktstraße 17 in Heiden hat eine bewegte Geschichte. Im 17. Jahrhundert hat hier der Untervogt gelebt. Dessen Nachname ging automatisch auf die nachfolgenden Bewohner über. Diese Tradition ist allerdings inzwischen passé. In der LZ-Reihe "Leben im Denkmal" erzählt er seine Geschichte.

Alle Teile der Reihe "Leben im Denkmal" gibt's hier zum Nachlesen.

&bdquo;Opa Heinrich hieß noch Hanke“, erzählt sein Enkel Marcus Blachowski. Der 53-Jährige hat einen neuen Familiennamen ins Spiel gebracht, als er im Jahr 2000 den Umbau des denkmalgeschützten Gebäudes in Angriff nahm. &bdquo;Es ist das Haus meiner Großeltern und meinem Opa war es wichtig, dass es in Familienhand bleibt“, berichtet Marcus Blachowski rückblickend, schon mit 17 zugesagt zu haben, es später zu übernehmen. Direkt habe er vorausschauend zwei Apfelbäume in den Garten gepflanzt, vis-a-vis zu der alten Linde, die mindestens 90 Jahre alt sein dürfte.

Schöne Erinnerungen an diesen Ort hat auch seine Tante Hildegard Heidemann. &bdquo;Geborene Hanke“, weist sich die 85-Jährige als Tochter von Heinrich Hanke aus. &bdquo;Im Krieg haben hier vier Familien zusammen in großer Armut gewohnt. Es ist viel verlebt und zerstört worden. Mein Vater war Tischler und hat das Haus dann nach dem Krieg wieder aufgebaut.“ Es gibt noch Fotos, die dokumentieren, wie Hildegard Heidemann als kleines Mädchen mit geflochtenen Zöpfen auf dem Dach die Pfannen anreichte. &bdquo;Ich war zwölf Jahre alt, als wir hier eingezogen sind. Da war gerade seine Mutter geboren“, blickt die Heidenerin auf ihren Neffen.

Im Winter werden Fenster verstärkt Der Diplom-Ingenieur für Lebensmitteltechnologie hat ebenfalls ein Faible für das Handwerk im Allgemeinen und Holzarbeiten im Besonderen. &bdquo;Bei der Sanierung habe ich viel Hilfe erhalten, besonders von meinem Vater als Estrichleger“, ist Marcus Blachowski dankbar für die Unterstützung. Nur der vordere Teil des Gebäudes steht unter Denkmalschutz. Der hintere Anbau ist um das Jahr 1820 entstanden.

Wo einst Hühner und Schweine untergebracht waren, befindet sich heute das großzügige und lichtdurchflutete Wohnzimmer der Familie. &bdquo;Ich wäre gar nicht auf die Idee gekommen, hier eine Stahlkonstruktion einzuziehen und die Wände durch Fensterfronten zu ersetzen“, ist Blachowski froh über den Vorschlag seines Architekten. Gemeinsam mit seiner Frau Cornelia Dörr-Blachowski hat er hier moderne Elemente mit antiken Akzenten verbunden. &bdquo;Manches sind Erbstücke, aber das Flaschenregal zum Beispiel, ist ein Sperrmüllfund“, verrät Cornelia Dörr-Blachowski. Die beiden lieben den Charme des alten Hauses mit all seinen Tücken. Im Winter müssen die ursprünglichen Fenster beispielsweise von innen mit zusätzlichen Rahmenfenstern verstärkt werden. Das Präparieren der zugigen Holztür mit einem schweren Vorhang hilft ebenfalls bei Kälteeinbruch. &bdquo;Es gibt hier immer etwas zu tun“, nimmt es das Ehepaar mit Humor.

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