Lage. Nach Abschluss der Sanierung des Altlastenstandortes Färberstraße, die unter Federführung des Verbandes für Flächenrecycling und Altlastensanierung (AAV) in enger Abstimmung mit dem Kreis Lippe und der Stadt im Juli erfolgte, konnte die Stadt als Eigentümerin der Fläche diese anschließend nachhaltig umgestalten. Durch die Abstimmung der Sanierungs- und Umgestaltungsmaßnahmen konnten Kosten eingespart werden, schreibt die Stadt: Die Baugrube aus der Sanierung wurde nicht wieder vollständig verfüllt, sondern nur bis zur geplanten Muldentiefe.
Die neu gestaltete Fläche übernehme künftig mehrere Funktionen: Sie kann im Starkregenfall bis zu 400 Kubikmeter Regenwasser speichern. Ein Teil der Fläche dient der Teilversickerung von Regenwasser und entlastet den Mischwasserkanal. Die Grundwasserneubildung wird gefördert. Zwölf neu gepflanzte Bäume tragen durch ihre Verdunstungsleistung zur Verbesserung des Mikroklimas bei.
Die Umgestaltung erfolgte laut Pressemitteilung durch den städtischen Bauhof in mehreren Arbeitsschritten und sei ein wichtiger Schritt im Rahmen der Klimaanpassung und städtischen Umweltplanung. Die Stadt plant weitere Projekte in der Kernstadt: So soll 2026 ein Retentionsraum im Bereich Jahnplatz sowie Im Gerstkamp entstehen, inklusive einer Retentionsrinne zur gezielten Regenwasserrückhaltung.
Zur Vorgeschichte der Färberstraße: Die Sanierung des nordöstlichen Innenstadtbereichs von Lage war notwendig, da die Verunreinigung seit 1874 nach und nach entstand – ursprünglich durch eine Färberei, später durch eine chemische Reinigung. Die Belastung des Bodens, der Bodenluft und des Grundwassers wurde erst im Jahr 2006 festgestellt. Um die Gesundheit der Bewohner zu schützen, wurden bereits im Vorfeld die betroffenen Wohnhäuser aufgekauft und freigezogen. In enger Abstimmung mit dem AAV wurden umfangreiche Rückbauarbeiten durchgeführt, darunter Abriss der Gebäude, Entfernung belasteter Bodenplatten sowie Bodenaustausch bis in 2,5 Meter Tiefe. Insgesamt wurden rund 1600 Tonnen kontaminierten Bodens fachgerecht entsorgt.
Nach einer Monitoring-Phase soll im Lauf des Jahres 2026 noch eine Grundwassersanierung beginnen, die ebenfalls unter Federführung des AAV erfolgen soll.