Lagenser Feuerwehr rettet mehrere Menschen aus brennendem Haus - ein Schwerverletzter

Lage. Es müssen dramatische Minuten gewesen sein, die neun Bewohner eines Mehrfamilienhauses in Lage-Billinghausen am Freitagabend erlebt haben. Ihr Glück: Die Feuerwehr Lage hatte gerade Jahresdienstversammlung.

Als der erste Notruf gegen 22.30 Uhr in der Leitstelle der Feuerwehr einging, berichtete eine Person von einem Brand in ihrem Haus und dass sie sich bereits in das Treppenhaus gerettet habe. Sofort wurden die Einsatzkräfte der Feuerwehr Lage alarmiert. Diese befanden sich gerade bei ihrer Jahresdienstversammlung und waren daher mit vielen Einsatzkräften bereits auf der Wache, als der Alarm einging. Noch auf der Anfahrt wurde das Stichwort auf Feuer 3 - Menschenleben in Gefahr erhöht, da sich innerhalb kürzester Zeit die Anrufe häuften.

Beim Eintreffen der ersten Einsatzkräfte stellte sich die Lage deutlich brisanter heraus als zunächst angenommen. Mehrere Personen standen auf Balkonen im ersten und zweiten Obergeschoss und schrien laut um Hilfe. Im Erdgeschoss schlugen die Flammen meterhoch aus dem Fenster.

&bdquo;Gerade die Anfangszeit war sehr konfus. Einige Bewohner hatten sich schon vor das Haus gerettet und schrien uns verzweifelt an, wir sollen doch die Personen von den Balkonen retten“, erklärte Carlos Hummerjohann, Pressesprecher der Feuerwehr Lage.Das gesamte Treppenhaus war inzwischen vollständig mit Brandrauch gefüllt, eine Rettung der Bewohner über das Treppenhaus daher undenkbar.

&bdquo;Was viele Menschen nicht wissen, bei uns läuft unheimlich vieles parallel. Während sich der Einsatzleiter ein Bild der Lage verschafft, baut eine Fahrzeugbesatzung schon eine Wasserversorgung auf und die nächste kümmert sich mit Leitern um die Menschenrettung“, erklärt Hummerjohann weiter.

Als die Einsatzkräfte die ersten Steckleitern an die Balkone stellten, vernahmen sie verzweifelte Hilfe-Rufe aus dem mit Rauch gefüllten Treppenhaus. Die Angriffstrupps verloren keine Zeit. Sofort drangen sie direkt in das Treppenhaus vor und fanden dort einen schwerstverletzen Bewohner, der aus dem Treppenhaus gerettet und an den Rettungsdienst übergeben wurde.

Zwei Bewohner des Hauses mussten aufgrund medizinischer Gründe besonders schonend gerettet werden. Auch dies stellte die Einsatzkräfte vor neue Herausforderungen. Noch während die Brandbekämpfer das in Vollbrand stehende Zimmer im Erdgeschoss ablöschten, konnten alle restlichen Bewohner gerettet werden. Sie wurden vom Rettungsdienst betreut.

&bdquo;Die Bewohner hatten großes Glück, dass wir auf der Jahresdienstversammlung waren, ich möchte mir gar nicht ausmalen, wie die Situation hier ausgegangen wäre, wenn wir nur drei Minuten später gekommen wären“, fasst Hummerjohann die Rettung der Bewohner zusammen.

Rund 80 Einsatzkräfte von Feuerwehr Lage, Kachtenhausen, Hagen und Hörste, sowie Polizei und Rettungsdienst waren in diesen kräftezehrenden Einsatz involviert. Nach gut 90 Minuten konnte &bdquo;Feuer aus“ gemeldet werden. Die Witterung hatte den Einsatzkräften zu schaffen gemacht. Bei Minusgraden gefror das Löschwasser auf der Straße. Daher mussten die Feuerwehrkräfte auch noch mit Streusalz die Einsatzstelle sichern.

Die Brandursache ist derzeit noch vollkommen unklar. Die Ermittlungen hat die Polizei dazu aufgenommen. Das Wohnhaus ist vorerst nicht bewohnbar. Das Ordnungsamt der Stadt Lage kümmerte sich um die betroffenen Bewohner und suchte für sie eine Bleibe. Die meisten kamen jedoch bei Verwandten und Freunden unter.

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