Wie David Lübke in der Kulturreihe in Waddenhausen begeistert

Lage-Waddenhausen (krü). Eine gemütlich gefüllte Halle an der Soorenheide, rund 90 Gäste und ein Künstler, der nicht nur die Ohren, sondern auch die Herzen erreicht: Der Auftritt von David Lübke im Rahmen der Kulturreihe des Bürgertreffs Waddenhausen e.V., der in diesem Jahr sein 40-jähriges Bestehen feiert, war ein eindrucksvoller Beweis dafür, dass das Liedermacherhandwerk lebendig ist.

Mit Gitarre, 5-String-Banjo und einer Stimme, die zwischen sanfter Melancholie und augenzwinkernder Heiterkeit pendelt, nahm Lübke sein Publikum mit auf eine musikalische Reise durch Geschichten des Alltags, voller Sehnsüchte, Hoffnungen und der großen Themen des Lebens: Freiheit, Liebe und Menschlichkeit. Schon nach den ersten Takten war klar: Hier steht ein Künstler auf der Bühne, der nicht einfach nur musiziert, sondern intime Geschichten erzählt – mit Charme, Tiefgang und einer Bühnenpräsenz, die jugendlichen Schalk bewahrt.

&bdquo;Meine Jacke ist neu, da weiß ich noch nicht, in welcher Tasche sich alles verbirgt“, erklärte Lübke augenzwinkernd, als er Kapodaster, Plektron oder Stimmgerät suchte – und hatte die Lacher sofort auf seiner Seite.

Frisch und zeitgemäß In seinen Liedern, die an große Vorbilder wie Reinhard Mey oder Hannes Wader erinnern, aber zugleich frisch und zeitgemäß klingen, ließ Lübke eine ganz eigene Welt entstehen. Die kleinen Momente des Lebens – etwa das befreiende Lachen eines Kindes – rückte er in den Mittelpunkt. Mit folkiger Melodik brachte er unter anderem das Lied &bdquo;Der verlorene Sohn“ zu Gehör, eine moderne Interpretation der biblischen Parabel über das Ankommen und Vergeben.

Viele seiner Songs stammen von seinen bisherigen CDs, eine dritte wurde kürzlich in Dresden eingespielt. Für die neue Produktion engagierte Lübke einen Laienchor als Background. Dass auch die Gäste in Waddenhausen das Zeug zu einem überzeugenden Chor haben, bewiesen sie beim gemeinsamen Singen von &bdquo;Mein eigenes Glück“ – eine Herausforderung, die selbst eine Taktverschiebung nicht scheitern ließ.

Fahrende Gesellen Mal nachdenklich, mal verspielt zeigte Lübke, dass die Lieder eines fahrenden Gesellen – der während des Lockdowns zwischen Eckernförde und Wien unterwegs war – die Menschen tief berühren können. Seine Klangpoesie verband sich an diesem Abend mit sozialkritischer Lyrik und feinem Humor. Besonders bewegend war sein Lied über die Widerstandsgruppe &bdquo;Weiße Rose“, deren Mitglieder in der Zeit des Nationalsozialismus hingerichtet wurden.

Sein virtuoses Banjo-Spiel setzte überraschende Akzente und verankerte den Abend klanglich tief im Folk. Mit Leidenschaft, feiner Beobachtungsgabe und einer spürbaren Freude am Erzählen schuf David Lübke einen unvergesslichen Abend, der noch lange nachklingen dürfte.

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