Detmold. Mit einem fein nuancierten Liederabend haben sich die Professoren Klemens Sander (Gesang) und Manuel Lange (Liedbegleitung) der Hochschule für Musik Detmold im Konzerthaus der späten Liedkunst Franz Schuberts gewidmet. Den Rahmen des Konzerts bildete Schuberts „Schwanengesang“, mit Gedichten von Ludwig Rellstab und Heinrich Heine. Einen besonderen Akzent bekam das Programm durch Ergänzung der späten Lieder mit Gedichten von Johann Gabriel Seidl, welche dem Programm eine stilvolle Abrundung verschafften. Das Duo harmonierte in der klanglichen Balance und im Zusammenspiel und verkörperte eine unverwechselbare Stimmung, welche jedes Lied zu einem ausdrucksstarken Unikat machte. Jedes Lied war in sich geschlossen und trug doch wie ein fein ausgearbeitetes Puzzleteil zum Gesamtprogramm bei. Auch meisterten beide Künstler die technisch anspruchsvollen Passagen mit großer Einfachheit, klanglicher Transparenz und Virtuosität, sodass sich die Zuhörer vollständig auf die musikalische Entwicklung konzentrieren konnten. Es entstand eine einzigartige Atmosphäre, die sowohl von starker Bühnenpräsenz, als auch von großer Publikumsnähe geprägt war. Starke Bühnenpräsenz Manuel Langes Klang überzeugte durch hohe pianistische und stilistische Fähigkeiten, welche die verschiedenen Klangbilder jedes Liedes untermalten. Seine Begleitung war musikalisch auf höchstem Niveau durchdacht: So schuf er ein klangliches Fundament für eine gelungene Interpretation der Lieder, die die Klangfarben des Baritons glänzen ließen. Mit seinem klaren, leidenschaftlichen Timbre schuf Klemens Sander eine zauberhafte Atmosphäre, die die Zeit einfrieren ließ und die Zuhörer vollständig in den Bann gezogen hat. In den Tiefen packte Sander das Publikum mit seiner klangvollen, tiefgründigen Stimme. Doch auch in den Höhen glänzte er mit Klarheit und Brillanz, was für die Interpretation der Lieder eine wundervolle Basis bildete. Seine deutliche Aussprache und aussagekräftige Körpersprache und Mimik nahmen den Zuhörer mit in die Geschichte jedes einzelnen Liedes. Jedes der vorgetragenen Lieder spiegelt einen eigenen Charakter wider, teils auch mit starken emotionalen Umschwüngen und Wechseln innerhalb eines Liedes, wie es im alltäglichen Menschsein auch der Fall ist : sei es die Leidenschaft und Liebe, die den Menschen erquicken lässt; die Sehnsucht, die ihn hoffen lässt; oder der Verlust, der ihn zerstören kann. Dies macht diese Lieder so intim und ausdrucksstark zugleich. Die Hürde, diese vielseitigen, starken Emotionen und Charaktere in ihrer gesamten Schönheit zu übermitteln, ist den beiden Musikern und Professoren in höchster Qualität gelungen. Ihren jubelnden Beifall haben sich Klemens Sander und Manuel Lange somit zweifellos verdient.