Klavierlehrerin ist an der Lagenser Musikschule eine lebende Legende

Lage. Die städtische Musikschule ist eine bedeutende Bildungseinrichtung, die zudem das kulturelle Leben in Lage bereichert. Grund genug für die Lippische Landes-Zeitung, mehrere Blicke hinter die Kulissen zu wagen und Menschen vorzustellen, die lernen, lehren oder sich in anderer Form einbringen. Wir beginnen die Serie mit Lehrkraft Doris Kahle, die vor über 30 Jahren im Technikum ihre berufliche Heimat gefunden hat.

Egal wie das Wetter ist, Doris Kahle kommt jeden Tag mit dem Fahrrad zur Arbeit. Und mit einem Lächeln. Die Wahl-Lagenserin ist für ihre stets gute Laune bekannt und für ihr Wissen rund um das Leben in der Musikschule. Stefan Albrecht als ihr Chef, weiß das sehr zu schätzen und kommt gerne drauf zurück. &bdquo;Da müssen wir mal Doris Kahle fragen“, lautet der typische Satz, wenn es beispielsweise um die Historie geht, für die sich die 60-Jährige brennend interessiert.

Doris Kahle gehört zu den Frauen, die gefühlt nicht altern. Ihren unkomplizierten, sportlichen Kleidungsstil, die braunen Locken und die für sie typischen farbenfrohen Halstüchern, hat sie sich über die Zeit bewahrt. Viele Lagenser kennen die Musikpädagogin in Kooperation mit ihrer Stoff-Kollegin &bdquo;Toni“. Die Puppe gehört im Elementarbereich zum Programm und ist bei den Kleinsten genauso beliebt wie Doris Kahle.

Eltern singen nicht mehr so gut &bdquo;Seit 20 Jahren leite ich schon die Kurse mit den Jüngsten und deren Eltern“, erzählt die zweifache Mutter von Angeboten wie &bdquo;Musikwiese“ oder &bdquo;Musikmäuse“. Die Nachfrage sei enorm. Was sich im Laufe der Jahrzehnte verändert habe? &bdquo;Die Eltern singen nicht mehr so gut mit wie früher“, antwortet Doros Kahle prompt. Es liege vielleicht an der fehlenden Übung, weil zu Hause nicht mehr so viel gesungen werde, kann sie sich vorstellen.

Doris Kahle selbst kommt aus einer musikalischen Familie, hat früh Blockflöte, Klavier und Cello gelernt, ein Musikgymnasium in Hamburg besucht und später an der Detmolder Musikhochschule Klavier studiert. &bdquo;Etliche Freundinnen von mir wollten damals unbedingt nach Detmold, da habe ich mich dann auch für die Aufnahmeprüfung angemeldet.“ Das Lipperland habe ihr so gut gefallen, dass sie blieb.

Es braucht Zeit 1991 ergab sich eine Stelle für eine Früherziehungsgruppe an der Lagenser Musikschule, später eine Schwangerschaftsvertretung als Klavierlehrerin und inzwischen hat Doris Kahle neben den bereits erwähnten Elementar-Gruppen noch parallel um die 40 Klavierschülerinnen und -schüler in allen Altersklassen, die sie mit viel Spaß an der Sache unterrichtet. Auf die Frage, was man mitbringen muss, um das Klavierspielen zu lernen, antwortet Kahle: &bdquo;Zeit.“ Wer nicht regelmäßig übe, komme nur sehr langsam voran.

Rückblickend denkt die passionierte Tischtennisspielerin auch gerne an die Zeiten der Kinder-Chöre zurück. Unter anderem mit den &bdquo;Sugar-Voices“ hat Kahle zahlreiche Musicals aufgeführt. &bdquo;Alles hat seine Zeit“, begründet sie achselzuckend die Tatsache, dass irgendwann nicht mehr ausreichend Sängerinnen und Sänger zur Verfügung standen. Auftritte und Konzerte mit den verschiedensten Ensembles in der Musikschule oder auch außerhalb zu organisieren, liebt Doris Kahle nach wie vor. Denn besonders schön sei es doch, gemeinsam zu musizieren.

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