Vom „Praktikanten“ zum Chef der Lagenser Musikschule

Lage. Ob auf dem Markt, in der Apotheke oder beim Spaziergang entlang der Werre: Stefan Albrecht wird in ganz Lage namentlich gegrüßt. Als Leiter der städtischen Musikschule ist er bekannt wie der sprichwörtliche bunte Hund. Für den Wahl-Detmolder ist das Technikum als Arbeitsplatz ein Wohlfühlort und deshalb sein zweites Zuhause geworden.

&bdquo;1999 bin ich hier als Lehrer reingestolpert“, erzählt Stefan Albrecht in seiner gewohnt lockeren und humorvollen Art von einem echten Glücksfall. Während seines Studiums an der Hochschule für Musik in Detmold habe er bereits an der Lagenser Musikschule hospitiert und Gefallen an der elementaren Musikpädagogik gefunden, für die er später eingestellt werden sollte. &bdquo;Vom Praktikanten zum Chef“, das klingt nach einer Laufbahn, wie sie im Buche steht. Dabei war das ursprünglich nicht der Plan von Stefan Albrecht. &bdquo;Ich wollte eigentlich gar nicht in der ersten Reihe stehen, sondern fühlte mich pudelwohl in meiner Rolle als Supporter“, berichtet der 54-Jährige von der Zeit zwischen den Jahren 2008 und 2012 als Stellvertreter der damaligen Leiterin Doris Findorff-Rasche.

Nach Zögern folgt die Bewerbung

In dieser Funktion habe er die Suche nach einer Nachfolge vorbereitet und begleitet. &bdquo;Die Sache erwies sich als nicht so einfach und irgendwann hat die zuständige Personalchefin der Verwaltung zu mir gesagt: Die einzige Bewerbung, die uns noch fehlt, ist die von Ihnen.“ Stefan Albrecht wagte nach einigem Zaudern den Schritt, vor allem, weil ihm die Schule und besonders die Menschen hier am Herzen liegen, wie er verrät. &bdquo;Natürlich gab es immer auch Höhen und Tiefen. Am schwersten ist es mir anfangs gefallen, in der Rolle des Chefs erwachsene Menschen zu führen.“ Trotz des umfangreichen Aufgabenportfolios eines Musikschulleiters lässt sich Stefan Albrecht das Unterrichten nicht nehmen. &bdquo;Ich liebe es, mit Menschen zusammen Musik zu lernen“, gibt der Musikschulpädagoge zu Protokoll.

&bdquo;Das schwarze Ding“

Der gebürtige Thüringer startete ursprünglich sein Musikstudium in Weimar, um Orchestermusiker zu werden. Die Klarinette ist sein Instrument, schon als kleiner Junge war das Interesse geweckt. Durch den Oberhofer Bauernmarkt, einer ostdeutschen Fernsehsendung, vergleichbar mit dem Musikantenstadl. &bdquo;Meine Mutter hatte mich eher am Klavier gesehen, aber ich mochte diese Kapellen und wollte unbedingt das &bdquo;schwarze Ding“ spielen lernen.“ Stefan Albrecht muss lachen. Einen Plan B habe er nicht gehabt. Wobei es alternativ vielleicht in die pharmazeutische Richtung hätte gehen können. &bdquo;In meinem Kinderzimmer sah es aus wie in einem Labor“, erzählt er schmunzelnd von seinem Chemie-Baukasten und der Leidenschaft für alles, was kracht und stinkt. Da verwundert es, dass der Rucksack-Lipper zugibt, sich nicht an den Geruch der Zuckerrübenfabrik gewöhnen zu können.

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