Lage-Ohrsen. Bis sich bei Karin und Siegfried Walle herausgestellt hat, dass sie gemeinsam durchs Leben gehen würden, hat es rund drei Jahre gedauert. Nach einem zweijährigen Kanada-Aufenthalt Siegfried Walles hatte Karin Walle bei seiner Rückkehr eigentlich einen anderen Freund. Dass sie sich dann aber doch für ihren Siggi entscheiden hat, das hat sie keinen Tag lang bereut. Jetzt feiern die Eheleute Diamantene Hochzeit. Karin Walle, geborene Letering, kam in Bad Salzuflen-Schötmar zur Welt, lebte mit ihrer Mutter mehrere Jahre lang in Köln und zog schließlich wieder nach Schötmar. Hier absolvierte sie eine Ausbildung zur Drogistin. Beim Tanzen kennengelernt Mit 16 Jahren besuchte sie gemeinsam mit einer Freundin eine Tanzveranstaltung in der Turnhalle in Bad Salzuflen-Holzhausen. Dort traf sie den fünf Jahre älteren Siegfried. Sie seien sich direkt sympathisch gewesen und hätten in der darauffolgenden Zeit viel zusammen unternommen, erinnert sich die heute 81-Jährige. „Unser erster Kinofilm war „Wir wollen niemals auseinandergehn“, sagt der 86-Jährige. Doch so kam es dann leider doch nicht, denn Karin Walle schrieb ihm eines Tages einen Brief und teilte mit, dass sie ein schönes Frühjahr gehabt hätten, aber dass er doch etwas zu alt für sie sei. Vergessen konnten sich die beiden allerdings nicht. Als Siegfried Walle für zwei Jahre nach Kanada ging, dort das Land kennenlernte und auch arbeitete, schrieb er ihr einen Brief. Sie schrieb zurück und so hielten sie Kontakt. „Die Briefe waren so lebendig und aufschlussreich, ich hatte mich geradezu in die Briefe verliebt“, sagt sie. In der Dorfgemeinschaft engagiert Nach seiner Rückkehr stand er eines Tages vor ihrer Haustür und die Dinge nahmen ihren Lauf. Das Paar bekam zwei Kinder, baute ein Haus in Siegfried Walles Heimatort Ohrsen und engagierte sich stets in der Dorfgemeinschaft. Siegfried Walle war sehr aktiv in der Leichtathletik, lief beim zweiten Hermannslauf mit. Jahrelang versorgte er die Rubrik „Leserfotos“ der LZ mit seinen Bildern. Er hatte verschiedene Arbeitsstellen, war zuletzt 20 Jahre lang bei den Stadtwerken beschäftigt. Gemeinsam wanderten die Eheleute gern und viel – in ganz Deutschland, aber auch im Iran, in Amerika und wo es sie sonst so hintrieb. Die schönste Zeit hätten sie aber mit ihren fünf Enkelkindern gehabt, die viel Zeit bei ihnen verbrachten. Mit der Familie werden die Eheleute gemeinsam ihren Ehrentag gebührend feiern.