Lagenser Rentnergang fährt auf dem Motorrad bis nach Griechenland

Lage-Müssen/Hörste. 6400 Kilometer liegen hinter fünf Rentnern aus Müssen und Hörste. Sieben Länder haben sie in vier Wochen bereist. Auf ihren Motorrädern ging es über Österreich und Venedig nach Griechenland und über die Balkan-Route wieder zurück. Ein echtes Abenteuer, das unvergesslich bleiben wird.

Emil Schulte, Ulrich Schlake und Andreas Burmeier sitzen bei Volker Schling am Dienstagnachmittag am Kaffee-Tisch. Normalerweise treffen sie sich alle vier Wochen donnerstags zum Skat. Für das Gespräch mit der LZ machen sie jedoch eine Ausnahme, denn die außergewöhnliche Tour, die hinter ihnen liegt, möchten sie gerne mit der Öffentlichkeit teilen. Es fehlt heute Heiner Wennige, der 59-Jährige ist das &bdquo;Küken“ der lustigen Herrenrunde und vor fünf Jahren &bdquo;adoptiert“ worden. &bdquo;Wir anderen kennen uns schon seit 60 Jahren“, erzählt Emil Schulte von der langen Verbundenheit der Truppe aus Schulzeiten und dem gemeinsamen Hobby: Motorrad fahren.

Einer hält sich nicht an die Markenordnung &bdquo;Zweiräder waren schon immer unser Ding“, sagt der 66-Jährige schmunzelnd. Erst sei man mit Fahrrädern durch die Dörfer gezogen, später mit Mofas. &bdquo;Als wir endlich 18 waren, war der Führerschein fürs Auto fast Nebensache“, verrät Volker Schling, dass alle nur der Erlaubnis, endlich ein großes Motorrad zu fahren, entgegengefiebert haben.

&bdquo;Wir fahren alle eine BMW, außer einer“, kann sich Ulrich Schlake den kleinen Seitenhieb an Kumpel Emil nicht verkneifen. Der fährt eine Kawasaki und nimmt die Sticheleien der anderen mit Humor. Die Europa-Tour haben am Ende alle Maschinen zuverlässig durchgehalten, um das vorwegzunehmen. Zwei Jahre lang habe man an der Idee gefeilt, statt &bdquo;nur“ wie bisher nach Italien an den Gardasee oder nach Norwegen, bis Griechenland zu fahren. &bdquo;Ulrich ist als begnadeter Segler schon immer viel dort unterwegs gewesen, kennt sich bestens aus und hat die Tour für uns ausgearbeitet“, lobt Andreas Burmeier die Reise-Planung. Er präsentiert unzählige Fotos, auf denen das Schwimmen in der &bdquo;Two Rock Bay“, die Fahrt in die Berge nach Papigo und Micro Papigo, die Vikos-Schlucht, die Fähre nach Dubrovnik oder auch der leckere Schwertfisch mit Risotto in Kroatien festgehalten wurde.

Spektakuläre Überholvorgänge Das Land Albanien habe mit seinen krassen Gegensätzen besonders überrascht. &bdquo;Im Hinterland gibt es noch viele Fuhrwerke mit Eseln, wogegen an der Küste Mercedes gefahren wird und Sterne-Hotels neben einsturzgefährdeten Altbauten aus dem Boden schießen“, so Burmeier. &bdquo;Die Straßen sind alle neu, die Verkehrszeichen aber wohl nur als Vorschläge gedacht“, erinnert sich Emil Schulte an spektakuläre Überholvorgänge der Einheimischen an einer roten Baustellen-Ampel.

Der südlichste Punkt der Fahrt war der Kanal von Korinth. Pausen habe es nur wenige gegeben. &bdquo;Wir haben uns jeden Tag wieder gefreut, aufzusteigen und ein neues Abenteuer zu erleben“, sagt Volker Schling. Fünf erholsame Tage habe man allerdings in einem schönen Ferienhaus in Nidri auf der ionischen Insel Lefkada gemeinsam mit den per Flugzeug angereisten Frauen verbracht. Die Motorrad-Freunde schwärmen von der erlebten Gastfreundschaft. Egal in welchem der bereisten Länder, man sei immer freundlich aufgenommen und bestens bewirtet worden. &bdquo;Es gab so viele Highlights auf der Tour, die müssen wir immer noch verarbeiten“, betonen die &bdquo;Easyrider“ lachend. Und zur Ruhe setzen werden sie sich als Rentner noch lange nicht: &bdquo;Wir haben unter anderem das Baltikum, Sardinien und Schweden auf dem Zettel“, heißt es unisono.

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